c't 14/2019
S. 50
News
Newsfeed-Algorithmen

Filtervergleich

Netzaktivist will Facebooks Newsfeed-Filter diskutierbar machen

Facebook glaubt zu wissen, was für seine Nutzer relevant ist und erlaubt Nutzern kaum, Einfluss auf diesen Filter zu nehmen. Der Forscher und Aktivist Claudio Agosti möchte dem entgegenwirken. Er will den Nutzern selbst die Möglichkeit geben, bewusste und informierte Entscheidungen zu treffen.

Bild: Dominic Lipinski / PA Wire / dpa

Soziale Netzwerke publizieren Inhalte in unüberschaubaren Mengen, sodass sie jedem Nutzer nur eine Teilmenge präsentieren können. Algorithmen wählen diesen Ausschnitt aus und sollen damit die Interessen des Nutzers möglichst gut treffen. Eine Folge davon ist die berüchtigte Filterblase. Damit wird der Effekt bezeichnet, dass Benutzer nur noch Informationen zu sehen bekommen, die ihr Weltbild bestätigen.

Dem Projekt tracking.exposed zufolge geht das Problem aber viel weiter: Die Netzwerke lassen sich nur sehr ungern in die Karten schauen und hüten die entsprechenden Algorithmen als Geschäftsgeheimnisse. Dadurch sind Nutzer nicht nur in ihrer Filterblase gefangen, sie verstehen auch nicht, wie sich diese Blase aufbaut. Sie können kaum Einfluss darauf nehmen, welche Informationen ihnen angezeigt und welche vor ihnen versteckt werden. Im Regelfall erkennen Sie nicht einmal, dass etwas verborgen bleibt – und sie können deshalb auch nicht darüber diskutieren.