c't 13/2019
S. 8
Leserforum

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Bevormundung

Editorial Technik-Entwicklung: Automatisch entmündigt, c’t 12/2019, S. 3

Manche Leser folgen Mirko Dölle und fordern Freiheit des Nutzers bei allen Entscheidungen. Andere warnen, User könnten auf den Schutz durch übervorsichtige Software angewiesen sein.

Ein gutes Beispiel für die Bevormundung durch Software ist der Chrome-Browser. Früher konnte man noch Ausnahmen setzen, wenn das falsche Zertifikat unwichtig war. Heute muss ich das jedes Mal anklicken. Und Kennwörter speichern auf Seiten ohne gültiges SSL? Keine Chance. Sinnvolle Standardeinstellungen sind gut, klar. Aber ich möchte das selbst entscheiden. Wenn in meinem Intranet ein Raspberry kein Zertifikat hat, so what?

Pilotfish F

Einseitig

Auf der anderen Seite sind die DAUs, die jeden Scheiß installieren und dadurch auch stark gefährdet sind. Gehöre auch zu der Fraktion, die lieber maximale Kontrolle über die Technik hat, weil jeder Automatismus in diversen Situationen Mist macht. Aber Ihre Argumentation finde ich Quatsch, weil sie zu einseitig ist beziehungsweise das oben genannte Problem nicht ansatzweise berücksichtigt.

notting F

Schwer lösbar

Leserbrief „Schwerer Fehler“ von J. von Roos, c’t 12/2019, S. 8

Ich möchte nur anmerken, dass hier der Fehler nicht (allein) in der DSGVO liegt. Die Algorithmen von Schufa & Co. könnten statt „keine Daten“ ebenfalls „keine negativen Daten“ ausgeben. Damit wäre trotz Löschen die „Neutralstellung“ gewährleistet. Allerdings werden dann alle Negativ-Gelisteten immer ihre Daten löschen lassen. Langfristig bedeutet dies, dass ein Default immer als negativ geschlüsselt wird, weil anders überhaupt keine Klassenzuordnung möglich ist. Ich weiß nicht, wie man dieses Problem lösen sollte.

M76 F

Endlich kritisch

DNS-Kommunikation: Monopole untergraben Privatsphäre, c’t 12/2019, S. 30

Anders als in den DoH-Schwärmereien der letzten Hefte wird hier mal analysiert, welche Haken und Ösen es beim gesamten DNS gibt und wie Applikations-DNS-Auflösung massive Problem bereiten kann. Besonders, wenn der Nutzer davon nichts weiß.

iMil F

Verbraucher verliert

Google sperrt Huawei aus, c’t 12/2019, S. 43

Es geht hier nicht nur um Huawei, sondern um insgesamt 44 Firmen und Hunderte weitere Zulieferer, welche hiervon betroffen sind. Der weltweit miteinander vernetzte Technologiesektor, auf den alle Hersteller angewiesen sind, zerbröselt gerade. Produkte aus dem Technologiesektor werden teurer, das Angebot wird ausgedünnt und Innovationen bleiben aus. Dies sind die unmittelbaren Folgen, die wir als Verbraucher in den nächsten Monaten zu spüren bekommen, und wofür wir deutlich tiefer in die Tasche greifen müssen.

Was auf uns zukommt, kann man heute schon feststellen. Wer in diesen Tagen auf dem Amazon-Marktplatz nach Ersatzteilen sucht, wird feststellen, dass viele Angebote bereits rausgenommen wurden. Wer in diesem Handelskrieg den längeren Arm zu haben scheint, möchte ich an dieser Stelle gar nicht bewerten. Es gibt jedoch einen Verlierer, der bereits feststeht. Und das sind wir, die Verbraucher, Nutzer und Anwender.

Knut der Große F

Zu teuer

Wie sich die Filmtheater gegen Heimkino und Streaming wehren, c’t 12/2019, S. 116

Leider erwähnen Sie ein wesentliches Problem des klassischen Kinos nur im letzten Nebensatz: Ein Bier und eine Tüte Popcorn für 12 Euro sind schon mehr als unverschämt. Kommt neuerdings (so bei meinem bevorzugten Kino in Düsseldorf) noch „Parkraumbewirtschaftung“ hinzu, ist man bei einem Besuch mit 2 Personen locker mal 50 Euro los. Und das ist noch steigerungsfähig.

Dafür muss man „tolle Soundeffekte“ aushalten, was im Allgemeinen heißt: Sprachpassagen zu leise, Musik und sonstige Soundeffekte unerträglich laut. Da ist mir herzlich egal, ob das Kino über den neusten Schickimicki verfügt – Kino zu Hause wird da zunehmend verlockender.

A. Braun B

Wichtigtuerei

iOS-Apps für Sketchnotes und Graphic Recording, c’t 12/2019, S. 126

Gibt es keine deutschen Begriffe dafür oder kommt die Autorin aus dem Marketingbereich? Das würde erklären, warum sie mit Gewalt keine deutschen Begriffe, dafür hochtrabendes Marketing-Blabla verwendet, welches im Duden nicht vorkommt. Sketchnote würde ich mir ja noch gefallen lassen (Skizze würde ja jeder verstehen), aber schon der Sketchnoter als Jobbezeichnung ist ein schlechter Witz, noch schlimmer das Sketchen, Sketchnoten oder Sketchnoting.

Pipes F

Wozu Nuklearwaffen?

Planspiel der NASA zeigt Gefahr aus dem All, c’t 12/2019, S. 130

Bitte welchen Effekt soll denn eine Nuklearexplosion im Vakuum haben, wenn kein Übertragungsmedium da ist (keine Atmosphäre)? Nuklearwaffen müssten schon sehr oberflächennah wirken oder im Idealfall den Körper vorher penetrieren, um nennenswerte Zerstörungskraft zu entfalten.

Übersehe ich da etwas oder soll das nur toll klingen, weil Nuklearwaffe stets mit verheerender Zerstörung assoziiert wird? Im Vakuum dürfte der Effekt von Nuklearwaffen eher mau sein, wenn man die Relationen betrachtet und die Physik beachtet.

Cricktor F

Missbrauch wahrscheinlich

Simultanübersetzer und Dialogsysteme aus deutschen KI-Schmieden, c’t 11/2019, S. 134

Ohne die Leistung schmälern zu wollen, ist das sicher beeindruckend. Aber das ist auch etwas, das sich die Überwacher weltweit schon lange wünschten. Was missbraucht werden kann, wird auch missbraucht werden.

strauch_ F

Zweifelhaft

Als die Microsoft Build lief, schaute ich mir einen Livestream an und schaltete die Untertitel an, auf Deutsch. Also da wurde so ein Riesenmist übersetzt, dass mir klar wurde, dass Microsoft das noch nicht im Geringsten drauf hat. Ja, das ist Speech-to-text, dann Übersetzen, also da vermehren sich die Fehler derart, dass es absolut sinnlos ist, dies überhaupt anzubieten.

Bei der Google I/O hingegen absolut perfektes Speech-to-text, sodass man nur davon ausgehen kann, dass so ein Gerichtsschreiber das in Echtzeit am Tippen war. Übersetzung auf Deutsch gab es da nicht. Also frage ich mich, was es mit diesen Demos auf sich hat, wo alles so wunderbar toll funktioniert.

when not connected F

Tcpdump genügt

Traffic-Analyse-Apps für Android, c’t 12/2019, S. 142

Wenn man doch eine serverbasierte Lösung in Kauf nimmt, kann man unter Android ein VPN zu einem Linux-PPTP-Server einrichten und dort das ppp0-Device abgreifen: https://wiki.wireshark.org/CaptureSetup/PPP

Don Java F

Kurzlebig

Tipps & Tricks, Windows-Versionsnummer anzeigen, c’t 12/2019, S. 174

Ihre Aussage „und schon zeigt Windows auf dem Desktop permanent seine Build-Nummer an“ erscheint mir etwas gar optimistisch. Ich verwende diese Registryänderung seit längerer Zeit. Funktioniert auch einwandfrei (nach einem Neustart). Leider hat aber diese Registry-Änderung noch nie ein Versions-Update überlebt. Funktioniert also leider nur bis zum nächsten Upgrade.

Peter Flach B

Explorer kann F5

Tipps & Tricks, Sofortige Übernahme von Optionen – wie geht das?, c’t 12/2019, S. 174

Der Explorer, der den Desktop anzeigt, reagiert auch auf F5, wenn er den Fokus hat, also gegebenenfalls auf ein Desktop-Symbol einfach klicken.

Josef Hinteregger B

Solarantrieb@BSol

Feinstaub- und Umweltdatenmessgerät mit ESP8266 aufbauen, c’t 12/2019, S. 154

Daduke baut einen Feinstaubsensor wie im Projekt in c’t 12/2019 ins Gehäuse einer solarbetriebenen Lampe ein und spart so den Stromanschluss. Bild: daduke

Ich wollte letztes Jahr auch so einen Sensor, habe aber keinen Strom auf dem Balkon. Hier ein paar Ideen, wie man das Ganze solarbetrieben realisieren kann: https://daduke.org/hardware/pmsensor/ – vielleicht hilfts ja jemandem.

daduke F

Ergänzungen & Berichtigungen

Nextcloud Talk

Schnell zum eigenen Chat-Server mit Rocket.Chat und Nextcloud, c’t 12/2019, S. 158

Wer eine Lösung aus dem gleichen Haus sucht, kann statt Rocket.Chat die Nextcloud-Erweiterung „Nextcloud Talk“ ausprobieren. Sie ist ebenfalls Open-Source-Software.

Pass-Druckerei und Referendum

E-IDgenossen, Elektronische Ausweise in der Schweiz werfen Fragen zum Datenschutz auf, c’t 12/2019, S. 42

Der Schweizer Pass wird nicht komplett von einer Privatfirma gefertigt, sondern nur seine Bestandteile. Zusammengesetzt und mit persönlichen Daten der Bürger ergänzt wird der Pass dann nach dessen Angaben vom Bundesamt für Bauten und Logistik (BBL). Im drittletzten Absatz muss es deshalb am Ende heißen: „… sondern lasse die Bestandteile des roten Passes von privaten Unternehmen erstellen.“ Zudem muss es am Ende des Artikels heißen: „Die Initiatoren drohen zudem mit einem Referendum.“

Überlange IPv6-Adresse

Tipps & Tricks, c’t 12/2019, S. 178

Der vorletzte Block der Beispieladresse in der Infografik ist versehentlich doppelt aufgeführt. Eine IPv6-Adresse besteht aus 8 Blöcken zu 16 Bit, nicht aus 9.

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Anonyme Hinweise https://heise.de/investigativ