c't 12/2019
S. 35
News
Windows & Linux

Neues Terminalfenster für CMD, Powershell und WSL

Misst man die Windows-Eingabeaufforderung an gängigen Terminalprogrammen für unixoide Betriebssysteme, so ist Microsoft in der Steinzeit stehen geblieben. Im Juni soll Windows 10 im Fast Ring des Insider-Programms eine neue Oberfläche für die Kommandozeile erhalten, die für die klassische Eingabeaufforderung, PowerShell und auch die Fenster des Windows Subsystems für Linux (WSL) gedacht ist. Sie soll Themes kennen, kann in einem Fenster mittels Tabs mehrere Sitzungen aufnehmen und soll sich sogar mit Erweiterungen versehen lassen, die Microsoft in einem Marktplatz anbieten möchte. Die Quellen des Entwicklungsstandes veröffentlicht Microsoft auf GitHub und stellt sie unter seinen Open Source Code of Conduct: https://github.com/Microsoft/Terminal. (ps@ct.de)

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Linux in Windows

Im Juni sollen Vorabversionen von Windows 10 aus dem Fast Ring eine Neuauflage des Windows Subsystem für Linux (WSL) erhalten. Während das seit dem Build 1607 vorhandene WSL Version 1 Systemaufrufe von Linux-Anwendungen (Syscalls) auf Windows-Funktionen abbildet, soll das WSL in Version 2 einen angepassten Linux-Kernel in einer leichtgewichtigen, spezialisierten VM ausführen. Die geänderte Technik erlaubt dann auch das Betreiben von Docker-Containern in der Linux-Umgebung unter Windows und langfristig womöglich auch das Ausführen von Treibern und Ansprechen von Hardware aus der Linux-Umgebung heraus. Technische Dokumentation, wie das Ganze funktioniert und wo die Grenzen liegen, hat Microsoft bereits veröffentlicht (siehe ct.de/ywev). Die verwendete Virtualisierung wird das hauseigene Hyper-V sein, sodass sich WSL2 mit anderer Software zur Virtualisierung eher schlecht verträgt. Wie gehabt, soll der Microsoft-Store die Linux-Umgebungen ausliefern und die bekannten Werkzeuge helfen. Der parallele Betrieb von WSL1 und WSL2 soll möglich sein. (ps@ct.de)