c't 12/2019
S. 82
Test
NAS mit Einplatinencomputer
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AlterNAStive

Selbstbau-NAS mit dem Einplatinencomputer NanoPI M4

Viele Heim-Admins wünschen sich ein bezahlbares, aber leistungsfähiges NAS mit Linux und ARM-Chip. Dem Raspberry Pi fehlen dazu die nötigen Schnittstellen, mit dem NanoPI M4 klappts – aber nicht für jeden Zweck.

Der billige und sparsame Raspberry Pi eignet sich als Mini-Server für viele Zwecke, aber nicht als flottes NAS: Sein Gigabit-Ethernet-(GE)-Anschluss schafft nicht mal halbe GE-Geschwindigkeit, weil er nur per USB 2.0 angebunden ist. Auch SATA-Ports und USB 3.0 kennt der Raspi nicht. Anders der NanoPI M4 des chinesischen Herstellers FriendlyElec: Er hat GE an Bord und lässt sich per PCI-Express-Spezialadapter um vier SATA-6G-Ports für Festplatten oder SSDs erweitern. Das sogenannte „4xSATA HAT“ haben wir ausprobiert. HAT steht für „Hardware-on-Top“, es handelt sich um ein kleines Platinchen mit Marvell-Chip, welches direkt auf eine Pfostensteckerleiste des NanoPI M4 passt.

Man kann den NanoPI M4 samt Zubehör direkt in China bestellen, aber mit viel geringerem Risiko und dafür etwas teurer auch beim niederländischen Händler Antratek. Der schickte uns ein Set aus NanoPI M4, einem passenden Prozessorkühler, dem erwähnten SATA-Adapter sowie zwei Netzteilen. Denn die Festplatten oder SSDs brauchen mehr Strom, als das USB-C-Netzteil am NanoPI liefern kann – also muss man ein zweites an den SATA-Adapter koppeln. Das von Antratek gelieferte mit 12 Volt und 2 A soll für zwei 3,5-Zoll-Festplatten ausreichen. Wer alle vier SATA-Ports nutzen will, braucht ein noch stärkeres Netzteil und auch weitere Kabel und Kabeladapter: Dem 4xSATA HAT liegen bloß SATA- und Stromkabel für zwei Laufwerke bei.