c't 10/2019
S. 156
Praxis
AutoHotkey
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Tipp-o-matik

Windows automatisieren mit AutoHotkey

AutoHotkey ist eine beliebte Skriptsprache für Windows, die anderen einiges voraushat. So kann man damit nicht nur beliebig viele Befehle mit einer einzigen Tastenkombination ausführen, sondern auch Fenster manipulieren.

An Möglichkeiten, Vorgänge zu automatisieren, mangelt es Windows nicht: Mit Batch-Dateien, PowerShell-Skripten oder dem Windows Script Host samt seinen Sprachen VBScript und JScript erreicht man so ziemlich jeden Aspekt des Betriebssystems und seiner Konfiguration. Eine weitere Skriptsprache muss schon ziemlich gute Argumente mitbringen, will sie Anwender davon überzeugen, sie zu installieren und zu erlernen. Ein Kandidat, der das seit Jahren erfolgreich schafft, ist AutoHotkey.

Wie mit den Windows-eigenen Skriptsprachen kann man mit AutoHotkey zunächst einmal typische Skript-Aufgaben erledigen: etwa Dateien kopieren, verschieben oder löschen, Registry-Einträge vornehmen oder das Starten externer Programme mit einer langen Liste von Befehlszeilenoptionen vereinfachen. Aber AutoHotkey-Skripte besitzen darüber hinaus einige Fähigkeiten, die man bei anderen Sprachen vergeblich sucht. So ist es mit AutoHotkey besonders einfach, Skripte zu schreiben, die erst einmal gar nichts tun, sondern sich nur in Form eines Icons in den System-Tray einnisten. Dort warten sie dann, bis der Benutzer im Skript definierte Tastenkombinationen oder -folgen eingibt. Die lösen dann das Abarbeiten selbst programmierter Befehlsabläufe aus.

Unter den Funktionen, die Ihnen als AutoHotkey-Programmierer zur Verfügung stehen, finden sich auch solche, die Maus- und Tastatureingaben simulieren. Damit eignen sich AutoHotkey-Skripte unter anderem dazu, längere, immer gleiche Befehlsfolgen in beliebigen Anwendungen automatisch ablaufen zu lassen oder nervige Dialogboxen wie von Geisterhand wegzuklicken.

Zum Befehlsumfang von AutoHotkey gehören zudem Funktionen, mit denen man auf die Eigenschaften von Fenstern zugreifen kann: Fenster lassen sich skript-gesteuert etwa positionieren, in der Größe verändern oder in den Vorder- oder Hintergrund rücken. Skripte können sogar selbst Fenster erzeugen und darin Schaltflächen, Listen oder Eingabefelder anzeigen, über die der Benutzer das Skript dann wie eine gewöhnliche Windows-Anwendung bedienen kann.