c't 1/2019
S. 36
News
Künstliche Intelligenz
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KI überwacht den Wohnraum

Smart Home der Zukunft analysiert seine Bewohner – falls diese das zulassen

Digitalisierung und künstliche Intelligenz im Smart Home können den Komfort steigern. Senioren leben länger eigenständig und Familien sicherer. Aber Forscher warnen: Das wird nur funktionieren, wenn die Menschen der KI trauen.

Smart Living im Jahr 2025 ist, wenn der Badezimmerspiegel morgens die Termine des Tages anzeigt, der Kühlschrank verbrauchte Lebensmittel nachbestellt und alle elektronischen Geräte sprachgesteuert sind. So zeigt es ein Videoprojekt der Theo-Koch-Schule in Grünberg, das auf dem Digitalgipfel der Bundesregierung in Nürnberg ausgezeichnet wurde. Die Schüler gehen ganz selbstverständlich davon aus, dass alle Infos von einer zentralen Plattform abgerufen werden können, seien es Daten der Solaranlage auf dem Dach oder zum Ladezustand des E-Autos in der Garage. Ein allgegenwärtiger Computer mit weiblicher Stimme bestätigt die Sprachbefehle und beantwortet alle Fragen – Generation Alexa lässt grüßen.

Ein Hologramm mitten im Wohnzimmer: In der Schülervision für 2025 zeigt der Hauscomputer so die Besucher vor der Tür.

Überraschend ist vor allem, wie Datenausgaben einfach in Form einer detailscharfen Holografie vor dem Bewohner in den Raum projiziert werden, eine AR-Brille ist nicht erforderlich. Und die Holografien lassen sich mit einer Handbewegung wegwischen. Besucher an der Haustür werden vom Smart Home nicht nur erkannt und angemeldet, sondern sogleich als Hologramm in den Raum gestellt. Schließlich wird der Mensch beim Verlassen des Hauses daran erinnert, seine Schlüssel nicht zu vergessen. Das ist sehr nützlich, allerdings wundert sich der Zuschauer, dass ausgerechnet das dicke Schlüsselbund die Reise in die Zukunft überstanden hat.