c't 1/2019
S. 64
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Sie fragen – wir antworten!

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Tablet ohne Akku

#£Meine Hausautomation läuft über ein in der Wand eingelassenes Android-Tablet, das permanent an der Stromversorgung hängt. Nun hat sich nach drei Jahren Betriebszeit der Akku aufgebläht und musste ersetzt werden. Ist es denn nicht besonders schonend für den Akku, wenn er niemals entladen wird?

¢Der von Ihnen geschilderte Dauerbetrieb, bei dem der Akku immer wieder nur minimal entladen und anschließend wieder auf 100 Prozent geladen wird, belastet diesen sehr stark. Es wundert mich nicht, dass er schon nach drei Jahren seinen Geist aufgegeben hat. Tablets sind grundsätzlich als mobile Geräte konstruiert und sollten nicht dauernd am Netzteil hängen. Leider ist es meistens nicht möglich, den Akku zu entfernen. Diesen Betriebszustand haben die Entwickler schlicht nicht vorgesehen. Sie sollten deshalb hin und wieder den Stecker entfernen und den Akku leerlaufen lassen. (mue@ct.de)

Telefonie-Lampe an der Fritzbox blinkt

#£Seit einigen Wochen blinkt die Kontrollleuchte für Internet-Telefonie an meiner Fritzbox. Ich habe schon alle Nachrichten auf dem Anrufbeantworter der Box und die Anruflisten gelöscht, ohne Erfolg. Ein bisschen nervt das Blinken schon, wie kann ich das abstellen? Muss ich die Box zurücksetzen?

¢Selbst wenn Sie die Box zurücksetzen, wird das Blinken nicht aufhören, denn die Ursache liegt anderswo. Die Box hat zwei Leuchten, eine für Internet- und eine für Festnetztelefonie. Diese blinken, wenn eine Nachricht auf der Mailbox im Telefonnetz wartet und der Anbieter das signalisiert. Der Fachbegriff heißt MWI (Message Waiting Indicator). Beim Festnetzanschluss ist klar, wo die Mailbox zu suchen ist: beim Anbieter des Anschlusses.

Bei VoIP hingegen ist die Sache komplizierter, wenn Sie dort mehr als einen Anschluss eingerichtet haben. Wenn Sie nicht wissen, in welcher Mailbox die Nachricht liegt, deaktivieren Sie über das Web-Frontend der Fritzbox nacheinander alle VoIP-Accounts, bis das Blinken aufhört. Die signalisierte Nachricht können Sie anschließend über eine spezielle Kurzwahl oder das Web-Frontend des VoIP-Anbieters abrufen und löschen. Vergessen Sie aber nicht, den VoIP-Account in Ihrer Box anschließend wieder zu aktivieren. (uma@ct.de)

Windows „üblicherweise“ auf Laufwerk C:

#£Wenn Sie über jenes Laufwerk schreiben, auf dem Windows installiert ist, schreiben Sie dazu öfters sinngemäß, dass das „üblicherweise Laufwerk C:" sei. Ich habe aber auf all meinen Rechnern noch nie erlebt, dass Windows nicht auf C: lag. Kann man das Setup-Programm denn überhaupt irgendwie dazu bringen, Windows auf einem anderen Laufwerk als C: zu installieren?

¢Das Setup-Programm versucht, Windows grundsätzlich auf Laufwerk C: zu installieren, und zwar ohne Nachfrage. Es gibt allerdings einen Fall, in dem das dem Setup-Programm nicht gelingen kann: Wenn man es zwecks einer Parallelinstallation unter einer bereits laufenden Windows-Installation startet, die ihrerseits auf C: liegt. Dann ist C: bereits belegt und das Setup-Programm weist der Parallelinstallation einen anderen Buchstaben zu.

Das können Sie vermeiden, wenn Sie die Parallelinstallation einrichten, indem sie den PC vom Installationsmedium booten. Dann halten beide Installationen ihr jeweils eigenes Laufwerk für C:. Jede Windows-Installation verwaltet die Laufwerksbuchstaben selbst und weiß nichts davon, wie andere Installationen auf demselben PC das handhaben. (axv@ct.de)

c’t-WIMage und Windows 10 Version 1809

#£Ich nutze Ihr Sicherungsskript c’t-WIMage, um damit Abbilder meiner Systempartition zu erstellen. Funktioniert es auch mit der mittlerweile erneut erschienenen Windows-10-Version 1809 („Oktober 2018 Update“)?

¢Ja, und zwar genauso wie mit der Vorgängerversion 1803. Das wiederum bedeutet aber, dass die beiden Probleme, die seitdem bestanden, unverändert auch in Version 1809 stecken: Das Windows-Bordmittel Dism.exe, welches c’t-WIMage unter der Haube zum Sichern Ihrer Installation verwendet (und das von Microsoft genau dazu gemacht ist), hat weiterhin Schwierigkeiten, wenn Sie Platzhalter in Ihrem OneDrive-Ordner verwenden. Die dienen zum Kennzeichnen von Dateien, die ausschließlich in der Cloud liegen. Sobald Dism auf solch einen Platzhalter stößt, stürzt es ab. Die einzige Abhilfe ist, keine solchen Platzhalter zu verwenden, sondern alle Dateien im OneDrive-Ordner grundsätzlich lokal vorzuhalten.

Probleme drohen auch, wenn Sie das „Windows Subsystem für Linux“ (WSL) von Hand nachinstalliert sowie anschließend eine Distribution aus dem Store nachgeladen und erstmals gestartet haben. Sie können so eine Windows-Installation zwar mit c’t-WIMage sichern, das zum Wiederherstellen der Sicherung verwendete Windows-Setup-Programm kann dieses Image aber nicht wieder zurückspielen. Die seit Windows 10 Version 1803 unverändert aktuelle Version von c’t-WIMage verweigert daher die Arbeit, wenn das WSL installiert ist.

Warum Microsoft diese Probleme auch bei 1809 trotz verlängerter Testphase nicht behoben hat, wissen wir nicht. Unsere Fehlerberichte wurden bislang ignoriert – aber dieses Schicksal teilen wir ja mit vielen anderen Windows-Nutzern.

Ohne WSL und ohne OneDrive-Platzhalter sichert c’t-WIMage auch Windows 10 Version 1809 problemlos. Weitere Informationen zu aktuellen Entwicklungen, alle Anleitungen sowie das Skript selbst finden Sie unter ct.de/wimage. (axv@ct.de)

4K-Filme abspielen

#£Kann ich mit einem 4K-Brenner wie dem Pioneer BDR-211 EBK 4K-Filme mit HDR in Verbindung mit Cyberlink Power DVD 18 Ultra abspielen? Oder bleibt das HDR-Signal dabei auf der Strecke?

¢Um UHD-Filme abzuspielen, muss auch Ihre restliche Hardware mitspielen und den Kopierschutzstandard HDCP 2.2 unterstützen. Das betrifft Mainboard, Grafikkarte und Monitor. Wenn Ihre sämtlichen Hardwarekomponenten nicht explizit HDCP 2.2 (bitte nicht verwechseln mit HDMI 2.0) unterstützen, wird die Wiedergabe von UHDs in 4K nicht klappen. (hag@ct.de)

Alte Dateien in Cinema 4D

#£Ich habe vor Urzeiten mit Maxons Cinema 4D Projekte erstellt und würde diese gerne mit der aktuellen Version R20 (2018) reaktivieren. Obwohl die Dateiendung auch bei der aktuellen Version noch.c4d lautet, lassen sich die Projekte nicht mehr öffnen.

¢Maxon hat das C4D-Format stetig erweitert. Ein größerer Versionssprung fand von Release 11.5 auf Release 12 statt. Projekte, die mit einer Release-Version vor 11.5 erstellt wurden, lassen sich noch bis Release 19 importieren. Diese Importmöglichkeit wurde mit dem aktuellen Release 20 aber eingestellt.

Um alte Projekte zu importieren, benötigen Sie daher eine aktivierte Cinema-4D-Version zwischen Release 12 und 19. Mit ihnen müssen Sie die Projekte lediglich einmal öffnen und speichern, um sie zu konvertieren. Der Einsatz einer älteren Demo-Version von C4D genügt dabei nicht, da der Hersteller lediglich eine Aktivierung der jeweils neuesten Version zulässt. Man kann eine Demo mit Release 19 oder darunter zwar nutzen, um sich ältere Projekte anzuschauen, das Speichern und das damit verbundene Konvertieren ist allerdings nicht möglich. (sha@ct.de)

Secure Erase bei M.2-SSD

#£Ich habe meine M.2-SATA-SSD durch ein größeres Modell ersetzt und würde nun gerne die alte SSD weitergeben – freilich ohne die darauf gespeicherten Daten. Doch das Secure Erase der 850 Evo klappt nicht: Das Samsung-Tool sagt, ich solle das Gehäuse öffnen und kurz das Stromkabel abklemmen, damit die SSD nicht mehr im Status „Security frozen“ ist. Wie soll ich das bei einer M.2-SSD tun?

Mit einem M.2-auf-2,5-Zoll-Adapter lässt sich eine M.2-SSD sicher löschen, wenn das nicht klappt, solange sie am Mainboard angeschlossen ist.

¢Uns ist auch kein Weg bekannt, die M.2-SATA-SSD sicher zu löschen, solange sie im Mainboard eingebaut ist. Es klappt allerdings über einen Umweg. Dazu benötigen Sie einen Adapter, der die M.2-SSD aufnimmt und der dann über die üblichen SATA-Daten- und Stromleitungen an das Mainboard angeschlossen wird. Solche gibt es bereits für 10 Euro (etwa RaidSonic Icy Box IB-CVB512-S). Stecken Sie die SSD in den Adapter, schließen Sie sie an und starten Sie den PC mit dem Samsung-Tool erneut. Nach der Aufforderung, das Stromkabel kurz abzuziehen, lässt sich die SSD sicher löschen. (ll@ct.de)

Spotify-Bibliothek voll

#£Ich packe interessante neu entdeckte Titel gern in meine Spotify-Bibliothek. Kürzlich bekam ich aber eine Fehlermeldung, dass meine Bibliothek zwar sehr schön sei, aber leider voll, obwohl ich sicher weniger als 10.000 Stücke habe. Das Löschen einzelner Stücke oder Alben war sehr mühevoll und dauerte stundenlang. Gibt es keine bequemere Möglichkeit?

Spotify lässt derzeit nur 10.000 Titel in der Bibliothek zu.

¢Es kommen immer wieder Tools zur Verwaltung von Spotify-Bibliotheken und Playlists auf den Markt. Die funktionieren meist eine Zeitlang, bis Spotify die Schnittstellen ändert. Die Zahl von 10.000 Titeln wird schneller als erwartet erreicht, weil Spotify das Album selbst auch mitzählt, ein Album mit zehn Titeln wird also als elf Stücke gezählt. Im schlimmsten Fall reduziert sich die Bibliothek auf 5000 Musikstücke (in 5000 Alben).

Einen interessanten Ausweg zum Umgehen des arg eng gesetzten Limits bietet Spotify selbst: Titel in einer Playlist zählen nämlich nicht mit. Hier kann man selbst bei voller Bibliothek immer noch Stücke hinzufügen. Sie könnten also Playlists nach Künstlern anlegen und vielleicht noch eine für Ihre Fundstücke. (mil@ct.de)

Rig Kontrol 3 unter Windows 10 nutzen

#£Ich möchte das Fußpedal Rig Kontrol 3 von Native Instruments unter Windows 10 mit der Verstärker- und Effektsimulation Guitar Rig 5 Pro nutzen. Die Fußschalter und das Pedal reagieren allerdings nicht. Was mache ich falsch?

Um das Rig Kontrol 3 von Native Instruments unter Windows 10 zu verwenden, müssen Sie eine ältere Version des Controller Editors bemühen.

¢Native Instruments hat das Rig Kontrol 3 bereits 2007 veröffentlicht. Leider ist die Einrichtung des Rig Kontrol aufgrund seines Alters unter Windows 10 nicht ganz einfach. Installieren Sie zunächst den neuesten Treiber für das „Rig Kontrol 3“. Die aktuellste Version 3.1.0 ist zwar nur für Windows 7, 8 und 8.1 ausgewiesen, funktioniert aber auch unter Windows 10. Anschließend installieren Sie den Native Instruments Controller Editor 1.7.4. Wenn eine neuere Version auf Ihrem System installiert ist – aktuell ist Version 2.2 –, müssen Sie sie zuvor deinstallieren. Den älteren Controller Editor 1.7.4 erhalten Sie auf der Webseite von Native Instruments als Legacy-Version.

Rufen Sie den Controller Editor auf und wählen Sie im Menü „Komplete“ den Eintrag „Rig Kontrol“. Das Bild des Geräts erscheint nun in der Anwendung. Wählen Sie anschließend die Einstellungen unter File/Preferences, öffnen Sie den Reiter „Controller“ und drücken Sie die Schaltfläche „Recalibrate“. Die Software fordert dazu auf, das Pedal ganz nach oben und ganz nach unten zu bewegen. Falls Sie externe Pedale ans Rig Kontrol angeschlossen haben, verfahren Sie mit diesen genauso. Anschließend bestätigen Sie zweimal mit OK und verlassen das Programm.

Danach öffnen Sie Guitar Rig 5 und können das Pedal Ihres Rig Kontrol 3 per Drag and Drop beliebigen Reglern zuweisen, indem Sie den CC7 (Continuous Controller) auf das gewünschte Steuerelement ziehen. Es funktioniert als „Expression Pedal“ mit den Effekten Cry Wah, Real Wah und Talk Wah, aber auch mit Drehreglern der virtuellen Amps beispielsweise als Lautstärkepedal. (akr@ct.de)

Online erpresst

#£Ich habe eine Mail von Online-Erpressern erhalten, die angeblich meinen PC gehackt und mich beim Besuch einer Erotik-Website per Webcam gefilmt haben. Sie drohen damit, das Video zu veröffentlichen, wenn ich nicht innerhalb von 72 Stunden die Summe von fast 1000 Euro per Bitcoin zahle. Was soll ich tun?

¢Es handelt sich dabei um eine verbreitete Masche von Online-Ganoven. In aller Regel sind die Behauptungen frei erfunden und es gab keinen Zugriff auf Ihren Rechner oder Ihre Webcam. Teilweise nutzen die Täter in den Erpresser-Mails persönliche Daten wie Ihren Namen, Ihre Handynummer oder gar eines Ihrer Passwörter, um Ihnen Angst einzujagen. Diese Daten stammen jedoch nicht direkt von Ihrem Rechner, sondern wurden bei einer anderen Gelegenheit erbeutet – etwa beim Hack eines Online-Forums, bei dem Sie sich in der Vergangenheit registriert hatten. Sie können die Mail getrost ignorieren. Zahlen Sie auf keinen Fall den geforderten Betrag.

Sollte die Mail eines Ihrer Passwörter enthalten, müssen Sie es als kompromittiert betrachten. Ändern Sie es überall dort, wo es zum Einsatz kommt. Sollten Sie an mehreren Stellen das gleiche Passwort einsetzen, sollten Sie die Gelegenheit nutzen, für jeden Dienst ein individuelles Passwort einzusetzen. Setzen Sie dazu am besten einen Passwort-Manager wie KeePass ein, damit Sie die neuen Passwörter nicht vergessen. Wenn Sie Grund zur Annahme haben, dass Ihr Rechner tatsächlich infiziert worden sein könnte, sollten Sie trotzdem nicht zahlen, aber den Rechner einem gründlichen Virenscan unterziehen – zum Beispiel mit Desinfec’t oder dem c’t-Notfall-Windows. (rei@ct.de)

Radeon RX 590 unter Linux

#£Ich habe eine neue Radeon RX 590 gekauft, weil aktuell ausgestattete Linux-Distributionen die AMD-Grafikkarten oftmals von Haus aus unterstützen. Nach dem Einbau bleibt Linux aber im Bootvorgang hängen, das Bild wird schwarz und die Lüfter der Karte drehen auf. Muss ich doch noch etwas nachinstallieren?

¢Nein. Die RX 590 ist so neu, dass ältere Linux-Kernel oder genauer der enthaltene Amdgpu-Treiber Probleme mit dem Power-Management der GPU haben. Ein Workaround besteht darin, die Boot-Parameter des Kernels um amdgpu.dpm=0 zu erweitern. Der Parameter deaktiviert das Power-Management und die Karte läuft mit vergleichsweise langsamem Chiptakt. Dann funktionieren Spiele und OpenCL-Anwendungen allerdings nur noch mit verminderter Leistung. Aktuelle Desktop-Oberflächen wie Gnome lassen sich damit aber ohne Einbußen benutzen.

Das dieser Tage erscheinende Linux 4.20 (siehe S. 60) behebt das Problem. Die dafür zuständigen Anpassungen sollen auch in den Linux-Kernel 4.19.9 einfließen, der kurz nach Redaktionsschluss erwartet wurde. Einige, aber sicher nicht alle Linux-Distributionen dürften diese Änderungen auch in ihre Kernel einbauen. (mls@ct.de)

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