c't 1/2019
S. 130
Test
Ultimaker vs. Klone
Aufmacherbild

Ultimaker gegen seine Klone

3D-Drucker nach dem Ultimaker-Prinzip schon ab 350 Euro

Ultimaker stellt verlässliche 3D-Drucker her, die saubere Drucke in hoher Auflösung produzieren. Chinesische Hersteller bauen sie deshalb gerne nach – nur eben viel billiger. Im c’t-Labor mussten sich die Originale gegen die Klone beweisen.

Die Architektur aller Ultimaker ist frei für jedermann zugänglich (Open Hardware). Privatleute und Firmen dürfen die Drucker einfach nachbauen, ohne Lizenzgebühren an den niederländischen Hersteller abführen zu müssen. Insbesondere da es kein Patent auf das Konstruktionsprinzip mit kreuzenden Wellen gibt, bauen auch chinesische Hersteller 3D-Drucker, die die gleiche Idee nutzen. Das Prinzip erlaubt schnelle Drucke, schwingungsarm mit hoher Präzision, auch bei großen Objekten. Ultimaker veröffentlicht zwar Baupläne und CAD-Dateien, nicht aber die Liste ihrer Zulieferer. Deswegen garantiert nur ein echter Ultimaker die Qualität des Originals. Außerdem gibt es erhebliche Unterschiede beim Support. Wir wollten wissen, wie gut die China-Drucker im Vergleich zu den Originalen abschneiden und haben uns Bausätze für einen optisch vom Ultimaker 2+ kaum zu unterscheidenden Nachbau für etwa 800 Dollar (mit Einfuhrumsatzsteuer sind das etwa 835 Euro), sowie einen CL-260 aus Aluprofilen für etwa 350 Euro (mit Steuer) gekauft. Der CL-260 steht exemplarisch für verschiedene chinesische Drucker, die das Prinzip verwenden, aber auf einen möglichst geringen Preis für den Bausatz optimieren und daher viele Details anders konstruieren. Auf der Seite der Originale stehen alle drei Drucker, die Ultimaker aktuell verkauft: Der 2+ mit Olsson-Block, der 3 mit zwei Extrudern und der ganz neue S5 mit größerem Bauraum und Filament-Flow-Sensor.

Unterschiedliche Zielgruppen