c't 9/2018
S. 19
Kommentar
Macs mit ARM-Prozessoren
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ARMe Macs?

Wie realistisch ist Apples Abkehr von der x86-Welt?

Angeblich will Apple ab 2020 auch Macs mit selbst entwickelten ARM-Prozessoren anbieten, wie sie schon im iPhone und iPad stecken. Das ist gar nicht so abwegig.

Eine Bloomberg-Meldung vom 2. April löste ein kleines Erdbeben aus: Laut anonymen Insidern wolle Apple ab 2020 Macs mit ARM-Prozessoren einführen und die Abkehr von Intel-CPUs einleiten. Daraufhin rutschte Intels Aktienkurs zeitweise um 9 Prozent ab, die Spekulationen schossen ins Kraut. Klar ist derzeit nur eins: Bis zur Bestätigung durch Apple oder Intel handelt es sich um ein Gerücht – zudem noch um eins, das alle paar Jahre wieder hochkocht. Durch die Jahresangabe ist es dieses Mal allerdings ungewöhnlich konkret. Vor allem Intels kriechender Fortschritt bei CPUs lässt eine solche Flucht nach vorn nicht unrealistisch erscheinen. Es kratzt an Apples Edel-Image, bei der Performance mehrere Jahre praktisch auf der Stelle zu treten, weil der CPU-Partner nichts Flotteres liefern kann.

Zudem möchte Apple möglichst viel Kontrolle über seine Produkte und deren Innenleben haben, kauft deshalb regelmäßig Firmen oder steigt in Geschäftsfelder bisheriger Partner ein. Mit dem Mac-SoC hielte Apple eine weitere Komponente selbst in der Hand und könnte sie für jedes Einsatzgebiet auf die eigenen Anforderungen zuschneiden. Wie gut das klappt, zeigt das gute Zusammenspiel zwischen der (plattformübergreifenden) Grafik-Schnittstelle Metal und den selbst designten GPUs in den iPhones und iPads.

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