c't 8/2018
S. 44
Test
Micro-Four-Thirds-Kameras

Kleiner Sensor, großer Anspruch

Micro-Four-Thirds-Kameras: Panasonic Lumix G9 vs. Olympus OM-D E-M1 Mark II

Wer Micro Four Thirds mit klein und zierlich assoziiert, wird angesichts der Panasonic Lumix G9 eines Besseren belehrt. Wir lassen das neue Modell mit Profi-Ambitionen gegen die OM-D E-M1 Mark II von Olympus antreten.

Die neue Lumix G9 von Panasonic lehnt sich mit ihrem bulligen Gehäuse an Spiegelreflexkameras mit APS-C-Sensor an, obwohl ihr Sensor deutlich kleiner ausfällt. Sie tritt in direkte Konkurrenz zur Olympus OM-D E-M1 Mark II, die bereits seit gut einem Jahr erhältlich ist. Beide Modelle setzen auf den vergleichsweise kleinen Micro-Four-Thirds-Sensor im 4:3-Format. Er misst lediglich 17,3 mm × 13 mm (225 mm2). APS-C-Sensoren sind mit 23,5 mm × 15,6 mm im klassischen 3:2-Filmformat erheblich größer (367 mm2). Beide Hersteller bringen auf ihren Sensoren üppige 20 Megapixel unter. Im Vergleich zu größeren Chips müssen sie also mit weniger Informationen pro Pixel auskommen, sollen aber die gleiche Bildqualität erzielen. Das ist vor allem bei schwachem Licht beziehungsweise höheren ISO-Werten schwer.

Die OM-D E-M1 Mark II schafft eine Serienbildrate von 18 Bildern pro Sekunde mit Belichtungs- und Autofokus-Tracking. Bei der Lumix G9 sind es sogar 20 Bilder pro Sekunde bei kontinuierlicher Schärfenachführung. Um den großen Energiebedarf für solche Situationen und den elektronischen Sucher befriedigen zu können, spendieren beide Hersteller ihren Kameras einen Akku mit hoher Kapazität – 1860 mA (Panasonic) und 1720 mA (Olympus). Die sollen für 400 (G9) beziehungsweise 440 Bilder im Monitorbetrieb reichen.