c't 7/2018
S. 182
Spielekritik
Multiplayer-Survival
Aufmacherbild

Vertraue niemandem

Rust: Online-Survival auf hübschen Insel-Arealen

Ein Survival-Spiel für Puristen: Man wacht nackt am Strand auf mit nicht mehr als einem Stein und einer Fackel in der Hand. Das Ziel des Spiels lautet überleben um jeden Preis.

Wie lange man überlebt, hängt vom gewählten Spieleserver ab – Rust ist ein reines serverbasiertes Spiel; einen Singleplayer-Modus zum Alleine-Überleben gibt es nicht. Auch die zufälligen Startpunkte sind wichtig: Findet man nicht bald etwas zu essen, verhungert man. In den Bergen und im Schnee-Biom erfriert man schnell, wenn man nichts Warmes oder Hanffasern zum Herstellen einfacher Kleidung findet.

Zu den weiteren Gefahren gehören radioaktiv verseuchte Gebiete, wilde Tiere wie Wölfe, Bären und Wildschweine sowie einige seltene spielgenerierte Charaktere wie ein schießwütiger Hubschrauberpilot. Der gefährlichste Gegner ist aber der andere Spieler: Auf den meisten Rust-Servern gilt das Recht des Stärkeren im Kampf Frau gegen Frau, Frau gegen Mann oder Mann gegen Mann – das Geschlecht des Avatars bestimmt das Spiel, der Spieler hat darauf keinen Einfluss. Rust-Anfänger haben auf gut besuchten PvP-Servern (Player versus Player) nur geringe Überlebenschancen. Hier sollte man eine gute Portion Frustresistenz mitbringen oder auf einen Server mit wenigen Spielern wechseln. Selbst augenscheinlich anfängerfreundlichen Zeitgenossen ist nicht zu trauen. Wo wenig zu plündern ist, lohnt das Töten (noch) nicht. Bei der nächsten Begegnung kann sich das aber schnell ändern.