c't 5/2018
S. 16
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Petzeria Positioni

Wenn Portale Standortdaten ausplaudern

Das Sportlerportal Strava offenbart Positionen sensibler Einrichtungen und Laufwege ihrer Nutzer. Nun entbrennt eine Debatte, wer dafür verantwortlich ist: Strava oder seine Nutzer? Doch es gibt ähnliche Risiken bei weiteren Diensten, etwa bei Garmin, Instagram und Facebook.

Ein paar Fingerübungen, etwas eins und eins zusammenzählen – mehr brauchte es nicht, um zu demonstrieren, wie viel Brisanz in unschuldigen Daten liegt: Mit Sportdaten lassen sich Einrichtungen von Militärs, Hilfsorganisationen und Geheimdiensten westlicher Mächte finden und sogar ihre Mitarbeiter bis nach Hause verfolgen. Das treibt Sicherheitsbeauftragten steile Sorgenfalten auf die Stirn.

Es begann mit mehreren Tweets des australischen Studenten Nathan Ruser am 27. Januar. Der Zwanzigjährige hatte sich die im November 2017 veröffentlichte Global Heatmap von Strava (https://labs.strava.com/heatmap) genauer angesehen. Auf der Karte erscheinen Wege umso heller, je öfter Sportler über einen längeren Zeitraum Daten ihrer Lauf- und Radsportaktivitäten an Strava hochgeladen haben. Wo Strava nichts hat, bleibt die Karte dunkel, zum Beispiel in Krisengebieten, wo ihre Bewohner andere Sorgen haben.