c't 5/2018
S. 176
Web-Tipps
Musikvideos, Englisch lernen, Pokémon und Big Data

YouTube-Weltreise

pudding.cool/2018/01/music-map

Auf der bunten Weltkarte The Cultural Border of Songs stehen Songtitel anstelle von Städte- oder Ländernamen. Die Titel sind nicht zufällig gewählt, sondern zeigen die meistangesehenen Musikvideos aus 3000 Orten weltweit bis Ende 2017. Beim Anklicken eines Titels wie „Despacito“ von Luis Fonsi öffnet sich ein integrierter YouTube-Player und gibt neben dem Musiktitel den zugehörigen Ort preis – zum Beispiel Georgien. Zoomt man weiter in die Karte, so sieht man die Aufteilung genauer: Nur an drei Messpunkten innerhalb des Landes dominiert der Titel, in weiteren zwei wurde „Dalinda“ von Alex Mica öfter gespielt.

Welche Songs in der Karte auftauchen, hat nicht unbedingt etwas mit den aktuellen Chartplatzierungen zu tun. Manche Musikvideos wie PSYs „Gangnam Style“ haben durch virale Verbreitung seit Veröffentlichung 2012 eine so hohe Klickzahl generiert, dass sie immer noch ganz vorne liegen – beispielsweise in Westkasachstan oder der irakischen Stadt Sulaimaniyya. Die Deutschen sahen sich häufiger aktuelle Titel an, aber das Land ist geteilt: In der nördlichen Hälfte liegt BAUSA mit „Was du Liebe nennst“ vorn, während der Süden öfter „Perfect“ von Ed Sheeran aufrief – bis auf Stuttgart, wo BAUSA auf Platz 1 steht.

Die Weltkarte ist ein Projekt der Plattform „The Pudding“, die vier Datenjournalisten kollektiv betreiben. Sie bereiten aktuelle Kulturphänomene visuell auf. Dazu gehören Filmdialoge, Verteilung von Geschlechtern und Hautfarben in bestimmten Berufsfeldern und Songlyrics. Statt langer Texte findet man auf der Website Grafiken mit Infoboxen zum Durchklicken, Mind Maps oder Zeitstrahlen. Unterstützen kann man das Team über die Crowdfunding-Site patreon.com. (lel@ct.de)

Englisch lernen mit CNN

en.news

Das Schulenglisch aufbessern oder erste Gehversuche in der Fremdsprache machen – das bietet WeSpeke, ein US-amerikanisches Unternehmen für Sprachtechnik, in Zusammenarbeit mit dem US-Nachrichtensender CNN. Gemeinsam haben sie die Sprachlern-Site en.news online gebracht. Anhand von aktuellen Nachrichten lernt man englische Vokabeln, Synonyme, Grammatik und Aussprache. Der Nutzer sucht sich zu Anfang jeder Lerneinheit eine CNN-Nachricht aus. Diese wird in Textform angezeigt, durch Doppelklicken auf ein Wort erscheint ein Fenster mit Lautschrift und Bedeutung des gewählten Worts.

Im nächsten Schritt absolviert der Nutzer eine Hörverstehensübung: Die Seite spielt Wörter aus der Nachricht als Audiodatei ab und der Nutzer muss die passende Bedeutung oder Synonyme aus jeweils vier Antwortmöglichkeiten wählen. en.news fragt Wörter oder Bedeutungen schriftlich ab; möchte man die Vokabel zusätzlich hören, klickt man auf den Play-Button darunter. Bei jeder der Einzelübungen einer Lerneinheit gilt, dass nur richtige Antworten zur nächsten Frage führen – da es kein Limit von Versuchen gibt, kann man sich vor dem Einbuchen der richtigen Lösung aber auch mehrmals verklicken, ohne die gesamte Lerneinheit neu starten zu müssen.

Auch die Ergänzung von Lückentexten ist ein Bestandteil der Lerneinheiten. Hierbei gibt die Seite einen Satz vor, in dem ein Wort fehlt, das man eintippen muss. Erlaubt man en.news den Zugriff auf das Mikrofon, kann man das fehlende Wort auch einsprechen. Das Programm erkennt nur sauber ausgesprochene Wörter. Der Nutzer muss die Übung wiederholen, bis en.news das richtige Wort erkennt und anzeigt. Hinzu kommen Grammatikübungen und Verständnistests. Die Zusammenfassung zeigt die gelernten Vokabeln und Statistiken zu Fehlerquoten und Fortschritt. Möchte man diesen im Auge behalten, registriert man sich mit seinem Facebook-Account. Die Nutzung ist komplett kostenfrei. (lel@ct.de)

Big Datachu

pixelastic.github.io/pokemonorbigdata

Arvados, Hekaton oder Gorebyss – sind das kleine Monster aus dem Spiel Pokémon oder blumig benannte Big-Data-Techniken? Die Quiz-Site Is it Pokemon or Big Data? fordert Besucher zur Entscheidung heraus. Dabei lagen wir ziemlich oft falsch: In der c’t-Redaktion scheiterten sowohl gestandene Pokémon-Spieler als auch Datenspezialisten mehrfach an der Zuordnung. Außer Pokémon-Trainer ErwinWuppertal, der unsere Ehre mit 96 Prozent richtigen Antworten rettete. Zur Auflösung gibt es mal nüchterne, mal sehr süffisante Beschreibungen unter den Bildern beziehungsweise Logos der Monster und Techniken. (lel@ct.de)

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