c't 4/2018
S. 164
Praxis
Netzwerk-Monitoring
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Von Spähern und Wächtern

Server-Verfügbarkeit und Sicherheit: Monitoring-Werkzeuge optimal nutzen

Angreifer verwenden gern Ping und Traceroute, um Server im Internet ausfindig zu machen. Das bringt viele Security-Admins in Versuchung, den Ping- und Traceroute-Verkehr mittels ihrer Firewall in ihrem Netz zu unterbinden. Doch damit behindern sie nur die Arbeit von Server-Administratoren, denn es gibt noch viel mehr Möglichkeiten, Server aufzuspüren.

Die Kommandozeilen-Tools Ping und Traceroute, die zu jedem modernen PC-Betriebssystem gehören, sind sowohl bei Angreifern als auch bei Server-Administratoren beliebte Werkzeuge – sie lassen sich leicht über Skripte automatisieren und liefern so in kurzer Zeit einfache Antworten auf die Frage: Läuft unter einer bestimmten IP-Adresse ein Server oder nicht? Wenn ja, dann sind Server-Administratoren zufrieden, während Angreifer die Ärmel hochkrempeln, um den Server näher zu untersuchen und möglichst zu übernehmen.

Genau Letzteres wollen Security-Admins unterbinden und manche richten dann eine vermeintliche Totalblockade ein: Sie unterbinden mittels Firewall-Regeln jeglichen Ping- und Traceroute-Verkehr zum und vom Server. Doch das sind Placebo-Regeln – sie beruhigen lediglich, ohne die Sicherheit zu erhöhen und behindern aber das Monitoring des Servers. Denn öffentliche Server lassen sich auch ohne Ping leicht identifizieren.