c't 26/2018
S. 48
Kurztest
Spielzeug-Roboter

Mit bunten Bits ins All

Kleine, bunte Elektronikbauteile sollen Kinder für Hardware begeistern. Mit dem neuen Bausatz Space Rover Inventor Kit könnte das Hersteller littleBits gelingen – doch das hat seinen Preis.

Aufmacherbild

Erst vor wenigen Jahren gegründet, gehört littleBits mittlerweile zu den etablierten Herstellern von Elektronikbausätzen, die Kinder und Jugendliche für Technik begeistern sollen. Kleine Leiterplatten üben jeweils eine spezifische Funktion aus. Diese „Bits“ sind etwa Sensoren, Leuchtdioden, Schalter, Tongeber, Dimmer, Servomotoren oder ein WLAN-Modul. Mittels Magneten lassen sich die farbkodierten Bits im Handumdrehen zu funktionierenden Systemen zusammenstellen. Auch Unerfahrene können einfach und gefahrlos beginnen, Elektronik zu erforschen. Zum Weihnachtsgeschäft hat das New Yorker Unternehmen drei neue Bausätze für Kinder ab acht Jahren auf den Markt gebracht. Nicht nur in die Welt der Elektronik sollen die Nutzer eintauchen, sondern nebenbei Wissenswertes über Umwelt, Musik oder Raumfahrt erfahren. Wir haben uns das Space Rover Inventor Kit näher angesehen, das junge Forscher ins All schickt – aber zunächst gänzlich bodenständig startet. Haben sich die jungen Programmierer mit den Bits vertraut gemacht, was dank des Magnetmechanismus spielerisch funktioniert, steht eine analoge Bastelstunde an. Denn die Basis des Rovers besteht aus Pappe. Angesichts des hohen Preises hätte es durchaus widerstandsfähigeres Material sein dürfen. Zum mehrmaligen Auf- und Auseinanderbauen eignet sich der Rover nur bedingt. Schon unser Testmodell mussten wir an einer Stelle nachkleben. Die linear aufgebaute App führt mit leicht verständlichen Videoanleitungen durch den Aufbau. Der Bau verschiedener Erweiterungen wie beweglicher Arm, drehbarer Kopf oder lautgebender Näherungssensor wird genau erläutert. Auch bei den Jüngeren dürften sich Lernerfolge schnell einstellen. Zwischen den Bastelstunden mit Pappe und Bits beleuchten kurze Erklärstücke schlaglichtartig Meilensteine in der Geschichte der Raumfahrt. Die rudimentären Infos selbst sind wenig erschöpfend, aber wecken womöglich das Interesse der jungen Forscher am Thema. Diese müssen übrigens des Englischen mächtig sein. In der App sind nur einige Schlagwörter ins Deutsche übersetzt. Laut Hersteller befindet sich die Arbeit an der deutschen Übersetzung in den letzten Zügen. Zum Testzeitpunkt war das Update noch nicht verfügbar. In etwa drei bis fünf Stunden sind alle Missionen in der App absolviert. Danach lässt sich mit den Bits prima weiter experimentieren. Zu den 15 Bits des Sets gehören unter anderem ein Näherungs- und ein Lichtsensor. Mit anderen Modulen lässt sich der Roboter um weitere Funktionen erweitern. Die Steuerung erfolgt über die App, die im Test mitunter etwas zickig reagierte und mehrmals die Kopplung via Bluetooth LE verweigerte.