c't 25/2018
S. 138
Test
Kabellose Ohrhörer
Aufmacherbild

Ohrstöpsel für jede Gelegenheit

Kabellose Ohrhörer von Huawei, Jabra, Optoma und Sony im Vergleich

Die kleinen Bluetooth-Ohrhörer sind immer dabei, egal ob man beim Spazierengehen ein Hörbuch hört, sich auf Reisen sein Lieblingsalbum anhört oder im Büro einfach kurz seine Ruhe braucht. Nicht mal eine Kabelverbindung zwischen linkem und rechtem Stöpsel brauchen moderne Bluetooth-Ohrhörer.

Den Kopf drehen, ohne am Schal hängen zu bleiben, das Smartphone in der Jacke verstauen, ohne das Kabel durch die Klamottenschichten verlegen zu müssen, Musik einfach hören, ohne Kabel zu entknoten. Die wohl bekanntesten völlig kabellosen Ohrhörer sind die Apple AirPods, doch sie waren weder die ersten noch sind sie die einzigen ihrer Gattung.

Vier aktuelle kabellose Ohrhörer treten gegeneinander an: Die Huawei FreeBuds haben eine längliche Form und kompakte Hülle. Die Jabra Elite Active 65t sind auf die Verwendung beim Sport getrimmt. Die Optoma NuForce BE Force8 unterstützen besonders viele Übertragungs-Codecs. Die Sony Xperia Ear Duo setzen sich mit ihrer gänzlich anderen Bauform von den Modellen der Konkurrenz ab.

Im Ohr oder davor?

Tabelle
Tabelle: Kabellose Bluetooth-Ohrhörer

Grob kann man Ohrhörer in zwei Kategorien einteilen: Earbuds und In-Ear-Kopfhörer. Erstere liegen nur in der Ohrmuschel und schließen den Hörkanal nicht vollständig ab, im Test sind das die Sony Xperia Ear Duo. In-Ear-Kopfhörer hingegen sitzen ähnlich wie Ohropax zum Lärmschutz im Ohrkanal. Normalerweise sind sie mit Ohrstöpseln aus Silikon ausgestattet, die austauschbar sind – beispielsweise zur Reinigung. Sie liegen den meisten Ohrhörern in drei Größen bei.

Mit wenigen Ausnahmen liegen die In-Ear-Ohrhörer klanglich vor den Earbuds. Der Tieftonbereich wird besser bedient und der Klang ist präsenter. Außerdem werden Außengeräusche zu einem Großteil blockiert. In den meisten Fällen ist das von Vorteil, beim Sport im öffentlichen Raum oder im Straßenverkehr allerdings gefährlich. Bei der Entscheidung In-Ear oder Earbuds geht es also vor allem darum, ob man alle Außengeräusche in vollem Umfang mitbekommen möchte, oder es reicht, alles gedämpft wahrzunehmen und dafür von besserem Klang und etwas Ruhe zu profitieren.

Sich einen In-Ear-Stöpsel ins Ohr zu stecken, mag sich anfangs befremdlich anfühlen, man gewöhnt sich aber sehr schnell daran und profitiert von einem sicheren Sitz.

Lade-Etuis

Alle Modelle kommen zusammen mit einer Art Schatulle, die sowohl als stationäres als auch als mobiles Ladegerät dienen. Die Etuis von Sony und Huawei haben bereits den modernen USB-Anschluss Typ-C, bei Optoma und Jabra muss man sich noch mit dem langsam veraltenden Micro-USB zufrieden geben. Kabel gehören zum Lieferumfang, Netzteile nicht. In den meisten Fällen dürfte das kein Problem darstellen und für weniger Elektronikschrott sorgen, denn jeder Haushalt mit Smartphone dürfte bereits ein paar USB-Netzteile haben.

Die winzigen Akkus in den Ohrhörern halten gute 3 bis 5 Stunden durch. Für einen Transatlantikflug ist das zwar zu kurz, für die meisten Zugfahrten, den Weg zur Arbeit oder einen Film reicht das aber. Anschließend laden die Akkus der Schatullen die Ohrhörer etwa zweieinhalb mal auf. Da man die Hörer sowieso darin unterbringt, sobald man sie aus den Ohren nimmt, waren die Geräte in unserem Alltagstest fast immer geladen, wenn wir sie benötigten.