c't 25/2018
S. 188
Web-Tipps
Geschichte im Netz

Erster Weltkrieg

erster-weltkrieg-rlp.de

regionalgeschichte.net

Einhundert Jahre liegen die Novemberrevolution in Deutschland und der Waffenstillstand von Compiègne zurück. Der Erste Weltkrieg in Rheinland-Pfalz nähert sich jener Zeit regional und von unten. Die Seite dient dabei als thematisches Portal für Beiträge, die – betreut vom Mainzer Institut für Geschichtliche Landeskunde – unter dem Dach des epochenübergreifenden Geschichtsprojekts regionalgeschichte.net entstanden.

Die Autoren beleuchten in ihren Artikeln die Zeit aus Sicht der Bevölkerung in einzelnen Städten und Dörfern und informieren über die Hintergründe von Erinnerungsorten. Wer wissen möchte, wie die Menschen von Worms bis Betzdorf Hunger oder die vielen Lazarettzüge erlebt haben und welchem Zweck die Mainzer Nagelsäule diente, findet reichlich Lesestoff. Mit einem umfangreichen Literaturspiegel, einem Veranstaltungskalender und einer Linksammlung zu verwandten Projekten hilft das Portal aber auch all jenen weiter, die tiefer in das Thema Erster Weltkrieg einsteigen möchten. (mon@ct.de)

Jüdische Vergangenheit und Religion

judentum-projekt.de

Achtzig Jahre sind die Pogrome im November 1938 gegen die jüdische Bevölkerung Deutschlands her – Anlass genug, sich genauer über Vergangenheit und Religion der Menschen zu informieren, die sich seit Jahrhunderten Vorurteilen und Verfolgung ausgesetzt sehen. Auf der Website Jüdische Geschichte und Kultur hat das Lessing-Gymnasium im mittelsächsischen Döbeln sachliche und gut verständliche Informationen über das Judentum zusammengetragen.

Die Beiträge der Schüler bündeln Wissen über das Judentum vom Altertum bis zum heutigen Staat Israel und widmen sich insbesondere der Verfolgung in der Zeit des Nationalsozialismus. Sie informieren über Feiertage wie Jom Kippur, Grundlagen der Religion wie die Thora und sie stellen von Albert Einstein bis Rosa Luxemburg deutsch-jüdische Persönlichkeiten der Neuzeit vor. Einige Materialien für den Unterricht helfen Lehrern weiter; eine Linksammlung öffnet den Weg zu weiteren Informationsquellen. (mon@ct.de)

Zeugen der Geschichte

zeitzeugen-portal.de

Erzählen. Erinnern. Entdecken“: Das Zeitzeugenportal der Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland macht Geschichtsinteressierten die Stimmen bekannter und unbekannter Deutscher zugänglich. In 1000 zum Teil ausführlichen Interviews äußern sich die Protagonisten zu Ereignissen und Themen, die die Deutschen seit 1914 bewegten oder direkt betrafen; seien es die Novemberrevolution 1918, der Holocaust oder die europäische Verständigung. Einfache Menschen erzählen von der Stimmung bei Ausbruch und Ende des Ersten und Zweiten Weltkriegs. Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens wie die 2008 verstorbene erste Bundestagspräsidentin Annemarie Renger lassen ihre Erfahrungen Revue passieren. Kurzum: Wer sich mehr von Geschichte erhofft als Zahlen und Fakten, findet auf dem Portal lebendig aufbereitete Zeitzeugnisse. (mon@ct.de)

Demokratisierung der DDR

deutsche-einheit-1990.de

Die Website Aufbruch und Einheit. Die letzte DDR-Regierung taucht mit zahlreichen Multimedia-Elementen in eine bewegte Phase der jüngeren deutschen Geschichte ein. Zeitzeugeninterviews, Bilder und Dokumente vermitteln ein Gefühl für die Zeit; gut verständliche Begleittexte stellen den historischen Kontext bereit. Der Zeitraum reicht von den manipulierten DDR-Kommunalwahlen im Mai 1989 über die Montagsdemonstrationen und den Mauerfall am 9. November 1989 bis zur Wiedervereinigung.

Den Kern der Seite bilden die freien Wahlen zur letzten Volkskammer der DDR im März 1990 und die nachfolgende Arbeit des Parlamentes und der Regierung de Maizière, illustriert mit Interviews damaliger Minister und Schriftstücken wie der Tagesordnung der konstituierenden Volkskammersitzung. Lehrer dürfen sich über eine 64-seitige Didaktik-Broschüre und ein Quiz freuen; beides eignet sich für die Unterrichtsvorbereitung in den Klassen 8 bis 13. Verantwortlich für das Projekt ist die Bundesstiftung Aufarbeitung in Kooperation mit Bundesarchiv, Deutschem Rundfunkarchiv und RBB. (mon@ct.de)

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