c't 24/2018
S. 39
News
Fabrik-Schließung
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Bild: Fujitsu

Aus für Augsburg

Fujitsu beendet PC-Produktion in Deutschland

Der japanische Konzern Fujitsu will bis Ende 2020 das Werk Augsburg schließen, das Desktop-PCs, Server und PC-Mainboards produziert.

Ein Schock für rund 1800 Fujitsu-Mitarbeiter in Augsburg: Der japanische Konzern will das dortige Werk schließen und die Fertigung nach Japan verlagern. Damit gehen bei einem der letzten großen PC-Hersteller in Europa die Lichter aus: Nur in Augsburg werden bisher noch Mainboards für bezahlbare Desktop-PCs produziert. Die Mannschaft im Fujitsu-Werk montiert außerdem täglich bis zu 13.000 Desktop-PCs, Thin Clients und Server. Mit kontinuierlicher Steigerung der Effizienz und flexiblen Arbeitszeitmodellen senkte man die Kosten, um wirtschaftlich gegen Billiglohnländer zu bestehen.

Doch Fujitsu hat seit Jahren wirtschaftliche Probleme. 2016 wurde der Standort Paderborn geschlossen, 580 Mitarbeiter waren betroffen. 2017 strich man in Großbritannien rund 1800 Jobs. Anfang 2018 wurde die PC-Sparte in ein Joint-Venture mit Lenovo ausgegliedert. Nun folgt das Aus für Augsburg. Der Betriebsrat, die IG Metall, der bayrische Wirtschaftsminister Franz Josef Pschierer sowie die Arbeits- und Sozialministerin Kerstin Schreyer diskutieren mit der Fujitsu-Führung. Sie hoffen, dass die Fujitsu-Kollegen rasch wieder Jobs finden – in Augsburg herrscht derzeit Fachkräftemangel bei nur 3,2 Prozent Arbeitslosenquote. Allerdings senkte beispielsweise der ebenfalls in Augsburg ansässige Roboterbauer Kuka – nebenbei bemerkt ein Mainboard-Kunde von Fujitsu – die Prognose, weil Auto-Hersteller zögerlicher investieren.