c't 22/2018
S. 176
Tipps & Tricks
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Wir beantworten Ihre Fragen

Netzwerkverbindung namens „desinfect“

¯??? Komischerweise taucht unter Windows seit Kurzem eine Netzwerkverbindung namens „desinfect“ auf. Ich habe das c’t-Sicherheitstool vor einiger Zeit von einem USB-Stick gebootet und benutzt. Wenn ich diese Verbindung sperre, bin ich immer noch mit dem Internet verbunden. Was ist da los?

¯!!! Eines gleich vorweg: Das stiftet allenfalls Verwirrung, ist aber kein ernsthaftes Problem. Hier die Erklärung für das Verhalten: Verbindet sich ein Computer aus einem laufenden Desinfec’t mit einem Netzwerk, kommt der Hostname „desinfect“ zum Einsatz. Der DHCP-Server im Router merkt sich diesen Namen anhand der MAC-Adresse des Rechners. DHCP ist ein Kommunikationsprotokoll, das Clients Netzwerkkonfigurationen zuweist. Künftig benutzt der DHCP-Server für den PC den Namen „desinfect“, solange dieser im DHCP-Request keinen Wunschnamen äußert.

Wer aufräumen möchte, leert einfach die Liste der bekannten Adressen im Router und startet dann zunächst den Router, anschließend Windows neu. (des@ct.de)

Welche .NET-Versionen habe ich?

¯??? Wie finde ich heraus, welche Versionen von Microsofts .NET Framework auf meinem Windows installiert sind?

Der .NET Framework Checker listet nicht nur die installierten .NET Frameworks auf, sondern kann auch prüfen, ob die benötigten Versionen für ein ausgewähltes Programm vorhanden sind.

¯!!! Jedes installierte .NET Framework verewigt sich in der Registry, und zwar im Schlüssel HKEY_LOCAL_MACHINE\SOFTWARE\Microsoft\NET Framework Setup\NDP und seinen Unterschlüsseln. Wie die Einträge zu interpretieren sind, hat Microsoft auf seinen Webseiten dokumentiert (siehe ct.de/yufm).

Einfacher als durch Herumfummeln in der Registry beantwortet der „.NET Framework Checker“ die Frage. Nach einer kurzen Registrierung können Sie sich das Tool kostenlos von der Webseite „CodeProject“ herunterladen. Das Zip-Archiv enthält neben dem eigentlichen Prüfprogramm mit grafischer Oberfläche auch eine Kommandozeilenversion. Der Checker verwendet das erstbeste .NET Framework, das er findet. Für den (extrem seltenen) Fall, dass überhaupt kein .NET installiert ist, sollten Sie ihn besser über den ebenfalls integrierten Loader starten, der in C++ geschrieben ist und zunächst prüft, ob der eigentliche Checker eine Chance hat, gestartet zu werden. (hos@ct.de)

Akku-Anzeige von Bluetooth-Kopfhörern

¯??? Laut Ihrem Test günstiger Bluetooth-Kopfhörer („Soul per Funk“, c’t 19/2018, S. 84) sollte die verbleibende Laufzeit des JBL T450BT an einem Android-Smartphone in den Bluetooth-Einstellungen angezeigt werden. An meinem Android-Smartphone Lenovo Moto G5 mit Android 7.0 finde ich diese Angabe aber leider nicht, auch nicht nach einem Klick auf das Einstellungsrad. Was mache ich falsch?

¯!!! Wir hatten die Funktion mit mehreren Android-Smartphones getestet, auch mit unterschiedlich alten Android-Versionen. Was wir zum Testzeitpunkt noch nicht wussten: Offenbar enthält ein Standard-Android die Akkuanzeige erst seit Version 8.1. Allerdings haben wohl viele der großen Smartphone-Hersteller die Funktion bereits in frühere Versionen ihrer modifizierten Betriebssysteme integriert, zum Beispiel Samsung, OnePlus und LG.

Mit ihrem Moto G5 können sie vermutlich nichts weiter machen als ein Update abwarten. (jkj@ct.de)

Intel Turbo Boost Max Technology 3.0 nervt mit Pop-up

¯??? Seit dem letzten Windows-Upgrade drängelt sich Intels Turbo-Tool nach dem Systemstart ständig in den Vordergrund. Das stört meinen Arbeitsablauf. Gibt es eine Möglichkeit, es unsichtbar im Hintergrund laufen zu lassen?

¯!!! Das Problem hatten auch andere Nutzer. In der aktuellen Version des Tools ist dieser Fehler behoben. Sie können es unter ct.de/y1zf herunterladen. (csp@ct.de)

VPN-Durchsatz bei Fritzboxen

¯??? Im FritzOS-7-Schwerpunkt in c’t 21/2018 habt ihr den VPN-Durchsatz dreier Fritzboxen gemessen und überschlägig angegeben. Seitdem ist ja FritzOS 7.01 erschienen. Hat sich dadurch etwas an den Messwerten geändert? Außerdem interessieren mich die Details der Kombinationen, besonders die Unterschiede zwischen Down- und Upload. Wie siehts damit aus?

¯!!! Wir haben die Fritzbox 7590 mit FritzOS 7.01 den anderen beiden Modellen noch mal gegenübergestellt. Das Update von 7.00 auf 7.01 hat keine deutlich anderen Werte ergeben. Die Details finden Sie in der unten stehenden Tabelle, getrennt für den Road-Warrior-Fall (Notebook im Internet gegen Host im LAN der Fritzbox) und den LAN-zu-LAN-Fall (Hosts in den LANs zweier VPN-gekoppelter Fritzboxen).

Zum Vergleich haben wir im Client-to-LAN-Modus auch die OpenVPN-Umsetzungen von pfSense 2.4 auf dem Mini-PC APU2C4 (c’t 24/2016) und vom OpenWRT-basierten Router Turris Omnia (c’t 1/2017) gemessen. Die Router waren internetseitig mit dem internen Netz einer 3490 verbunden, sodass sie untereinander und mit dem Road-Warrior-Notebook mit Gigabit-Ethernet-Geschwindigkeit kommunizieren konnten.

Tabelle
Tabelle: Fritzbox-VPN-Durchsatz

Auffällig war dabei insbesondere der deutliche Unterschied von Down- und Upload bei der Fritzbox 7590. Begrenzend wirkt bei den Fritzboxen die CPU-Performance, denn eine eventuell vorhandene Chiffrierunterstützung in Hardware – beispielsweise eine AES-Engine – nutzt FritzOS laut AVM nicht. (ea@ct.de)

Sonderzeichen unter Linux eingeben

¯??? Auf meinem Linux-Desktop verwende ich normalerweise die Einstellungen für eine deutsche Tastatur. Gelegentlich muss ich allerdings dänische Texte schreiben und brauche dann Sonderzeichen wie das ø oder das æ. Ich schalte dann immer komplett auf eine dänische Tastaturbelegung um und später wieder zurück auf Deutsch. Geht das nicht einfacher?

Um auf dem Linux-Desktop gelegentlich Sonderzeichen einer anderen als der eingestellten Tastatursprache einzugeben, bietet sich die Compose-Taste an. Unter Ubuntu muss man sie zunächst in den Tastatureinstellungen aktivieren.

¯!!! Genau für solche Zwecke kennt Linux die Compose-Taste. Bei manchen Distributionen ist sie standardmäßig auf der rechten Windows-Taste oder mit Umschalt+AltGr belegt, bei anderen wie Ubuntu muss man sie erst einrichten.

Damit lassen sich, vollkommen unabhängig von der gerade eingestellten Tastatursprache, Umlaute etlicher Sprachen und diverse Sonderzeichen erzeugen, indem man sie aus zwei Zeichen kombiniert. So wird aus den Tastenfolgen „Compose, Umschalt+2, a“ ein ä, aus „Compose, Umschalt+7, o“ ein ø, aus „Compose, a, e“ ein æ oder aus „Compose, Umschalt+0, Umschalt+L“ ein £.

Dabei werden die Tasten nicht etwa alle gleichzeitig gedrückt oder gehalten, sondern nacheinander – man drückt also zunächst die Compose-Taste und lässt sie wieder los, dann gibt man nacheinander die beiden Zeichen ein, die kombiniert werden sollen.

Um etwa unter Ubuntu eine Compose-Taste einzurichten, öffnet man im Desktop die Systemeinstellungen, klickt auf „Tastatur“, dort auf den Reiter „Tastaturkürzel“ und die Rubrik „Texteingabe“. Anschließend kann man die gewünschte Taste auswählen. Bewährt haben sich die rechte Windows-Taste (Super-Taste), falls vorhanden, oder die Menü-Taste. (mid@ct.de)

Windows Explorer friert bei TS-Videodateien ein

¯??? Auf meinem PC sind zahlreiche Videos im TS-Format gespeichert. Unter Windows 7 gab es mit denen keinerlei Probleme. Seit dem Upgrade auf Windows 10 friert das System ein, sobald ich im Windows Explorer in Ordner mit TS-Dateien wechsle. Die letzten Windows-Updates haben daran nichts geändert.

¯!!! Beim Wechseln in Ordner mit Videodateien erzeugt der Windows Explorer Vorschaubilder. Sobald sie TS-Dateien enthalten, bleibt er jedoch mitunter mehrere Minuten hängen. Bei einigen TS-Typen kommt Windows erst spät zu der Erkenntnis, dass es mit ihnen nichts anfangen kann. Dies geschieht auch dann, wenn Sie den Ordnerinhalt ohne Vorschaubilder als Liste anzeigen wollen.

Das Verhalten können Sie verhindern, indem Sie den Ordner in den Einstellungen unter „Anpassen“ für Dokumente statt für Videos optimieren lassen. Danach sollte die Liste sofort erscheinen. Sobald Sie aber wieder in eine Ansicht mit Vorschaubild umschalten, versucht der Windows Explorer, die Dateien erneut zu scannen, was dann wieder mehrere Minuten dauern kann. (db@ct.de)

Windows ignoriert Standardbrowser

¯??? Ich benutze zum Recherchieren in c’t-Artikeln unter Windows Ihr Heise-Register. Das funktioniert prima, doch neuerdings habe ich ein Problem: Wenn ich auf einen Link in den Suchergebnissen klicke, öffnet sich nicht der Standard-Browser (in meinem Fall Firefox), sondern der Internet Explorer. Das Problem tritt auf, seitdem ich die ESR-Version von Firefox deinstalliert und die normale Version installiert habe.

¯!!! Das Programm des Heise-Registers sieht in der Registry nach, welcher Browser zum Einsatz kommt, genauer unter HKEY_CLASSES_ROOT\htmlfile\shell\open\command. Dort steht unter „(Standard)“:

"C:\Program Files\Internet Explorer\:

.IEXPLORE.EXE" %1

Seit Version 60 passt Firefox diesen Schlüssel offenbar nicht mehr an, wenn er als Standard festgelegt wird. Sie können das aber von Hand erledigen. Ersetzen Sie den Wert durch

"C:\Program Files\Mozilla Firefox\:

.firefox.exe" %1

Beachten Sie die Anführungszeichen um den Pfad sowie das durch ein Leerzeichen abgetrennte %1. (axv@ct.de)

Virtualisierung klemmt

¯??? Auf meinem Windows-10-PC bekomme ich weder VirtualBox noch den VMware Player ans Laufen. Beide Virtualisierer weigern sich, eine VM zu starten. Die Fehlermeldung von VirtualBox beschwert sich darüber, dass die CPU kein VT-x beherrscht, aber das stimmt nicht: Im BIOS ist die Virtualisierung eingeschaltet und Hyper-V funktioniert einwandfrei, bietet aber nicht alle Funktionen, die ich benötige. Haben Sie eine Idee, was da falsch läuft?

Darauf muss man erst mal kommen: Ein tief in den Defender-Einstellungen verborgener Schalter bremst Virtualisierer aus.

¯!!! Um einen Virtualisierer eines Drittherstellers zu verwenden, müssen Sie das Microsoft-eigene Hyper-V zunächst abschalten. Öffnen Sie dazu die Einstellungen und dort die Seite „Apps & Features“, klicken Sie rechts auf „Programme und Features“ und anschließend auf „Windows-Features aktivieren oder deaktivieren“. In der Liste entfernen Sie das Häkchen vor „Hyper-V“. Nach der Bestätigung mit „OK“ will Windows neu starten.

Wenn Ihr Virtualisierer danach immer noch nicht funktioniert, kann noch der Windows Defender Schuld sein: Auch der benutzt seit Kurzem Virtualisierungsfunktionen und entzieht sie damit anderen Programmen. Um das zu ändern, öffnen Sie zunächst das „Windows Defender Security Center“, entweder über das Startmenü oder per Klick auf das Defender-Symbol im System-Tray. Wechseln Sie auf die Seite „Gerätesicherheit“ und klicken Sie auf den Link „Details zur Kernisolierung“. Hier schalten Sie den Schalter unter „Speicher-Integrität“ aus und starten Windows neu. (rei@ct.de)

Passwörter in Firefox speichern

¯??? Ich habe Firefox seit Jahren meine Passwörter für Websites speichern lassen und mich so daran gewöhnt, dass ich das nicht mehr missen möchte. Doch das klappt nicht mehr. Haben Sie eine Idee, woran das liegen könnte?

¯!!! Firefox bietet das Speichern von Passwörtern nur in normalen Fenstern an, aber nicht in „privaten“. Falls es grundsätzlich nicht klappt, dürfte Firefox alle Fenster automatisch im privaten Modus starten. Das können Sie in den Einstellungen unter „Datenschutz und Sicherheit“ ändern, indem Sie die Option „Chronik“ auf „nach benutzerdefinierten Einstellungen anlegen“ setzen und dann das Häkchen vor „Immer den privaten Modus verwenden“ entfernen.

Seien Sie sich aber bewusst, dass das Speichern von Passwörtern im Browser ein gewisses Risiko darstellt – das gilt für alle Browser. Details und weitere Tipps dazu finden Sie in unserer „Sicherheits-Checkliste Passwörter“, die wir in c’t 20/2018, S. 91 veröffentlicht haben. (axv@ct.de)

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