c't 21/2018
S. 76
Praxis
Fritzbox: FritzOS 7
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Trick 7

Nützliche Kniffe für Fritzboxen mit FritzOS 7

AVMs jüngst aufgefrischtes Router-Betriebssystem FritzOS 7 weitet nicht nur per Mesh das WLAN für lückenlose Abdeckung aus. Es kann noch einiges mehr. Und wo FritzOS 7 zu kurz springt, geben wir Hilfestellung.

Nachdem im Herbst 2016 die ersten Mesh-WLAN-Systeme auf den Markt kamen, hat AVM das Thema schnell für seine Fritzboxen umgesetzt. In FritzOS 7, dem aktuellen Betriebssystem für die Fritzbox-Router, wurde Mesh zum zentralen Punkt, auch wenn die Technik schon in älteren FritzOSen umgesetzt war.

Kurz rekapituliert: Mesh-WLAN-Systeme sollen mit mehreren untereinander per Funk, Ethernet-LAN oder Powerline gekoppelten Basen (Nodes) größere Wohnungen oder Häuser lückenlos und flott per WLAN abdecken [1, 2, 3].

Als Mesh-Master hat die Fritzbox mit Internetzugang die Fäden in der Hand: Über sie kann man weitere Geräte wie Fritz-WLAN-Repeater oder Fritz-Powerline-Adapter einbinden und in der Mesh-Übersicht zentral deren Firmware auf Stand halten.

Mit der Mesh-Kopplung übernehmen diese Geräte die WLAN-Einstellungen vom Mesh-Master. Spätere Änderungen wie ein neues WLAN-Passwort oder Zeitsperren für die Gadgets der Sprösslinge wandern ebenfalls automatisch ins ganze Netz. So muss man bei solchen Änderungen nicht mehr jedes Gerät einzeln anfassen.

Bei FritzOS 7 hat AVM viele Details optimiert: Das neue Fritzbox-Betriebssystem achtet nun beispielsweise bei kritischen Passwörtern auf ausreichende Komplexität, damit man sich keine Laufmaschen ins Netz reißt.

Video: nachgehakt

Zu den wenigen, tatsächlich neuen Features gehört Zero-Wait-DFS: Fritzboxen überprüfen nun laufend die 5-GHz-Funkkanäle auf Wetterradar-Signale beispielsweise der DWD-Radarstationen. So wissen sie stets, auf welche Frequenz sie beim Auftauchen eines neuen Radarsignals verzögerungsfrei wechseln können. Damit umgehen sie die vorgeschriebenen Zwangspausen von 60 Sekunden (Kanal 100–116, 132–140) beziehungsweise 600 Sekunden (Kanal 120–128) und das schnelle 5-GHz-WLAN wird zuverlässiger.

Außerdem kann man nun auch Fritzboxen als Mesh-Repeater betreiben. Wer von einem Provider-Upgrade beispielsweise eine ungenutzte Fritzbox 7490 in der Schublade hat, kann diese Box nicht nur zum Ausweiten des WLAN, sondern auch für weitere Funktionen ins Mesh holen. Besonders bei der Telefonie ist das spannend und bringt greifbaren Mehrwert.

Fritz-Telefonie

Oberflächlich betrachtet hat sich bei der Telefonie in FritzOS 7 zunächst nichts geändert: Die Telefonzentrale bietet wie gewohnt an, SIP-Clients – also Smartphone- und PC-Apps oder VoIP-Telefone – als Sprechstellen anzubinden [4]. Dazu legt man unter Telefonie/Telefoniegeräte ein „LAN/WLAN (IP-Telefon)“ neu an. So funktionieren diese Geräte wie per Kabel angebundene Telefone oder DECT-gekoppelte Schnurlostelefone im internen Netz. Die Telefonzentrale steckt sogar in Fritzboxen ohne DECT-Funk und Analogbuchsen (a/b, TAE) wie der 4040. Sie erscheint bei solchen Routern im Menü, wenn man bei WLAN/Funknetz die „Unterstützung für FRITZ!App Fon …“ aktiviert.

Nach Freigabe der Anmeldung aus dem Internet kann man IP-Telefone prinzipiell auch in fremden Netzen verwenden, also überall über die eigenen Festnetznummern erreichbar sein. Das ist aber bei der SIP-Direktverbindung wegen fehlender Verschlüsselung heikel. Schutz vor Abhören und Missbrauch lässt sich über ein VPN schaffen, dazu gleich mehr.

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