c't 21/2018
S. 104
Marktübersicht
Mobilfunktarife
Aufmacherbild
Bild: Albert Hulm, Illustrator

Mehr Gigabyte fürs Geld

Mobilfunktarife für den mittleren Bedarf

Ab einem monatlichen Volumen von drei Gigabyte kommt man beim Internetzugang für Smartphone oder Tablet an Laufzeittarifen kaum vorbei. Die Preisspanne bei den Angeboten ist groß und im Kleingedruckten lauern einige Fallen.

Mobilfunkverträge mit langer Laufzeit sind für die Mobilfunkanbieter eine feine Sache, denn der Kunde kann nicht wechseln. Allerdings sind offenbar immer weniger Kunden bereit, einen Vertrag über zwei Jahre zu schließen. Einige Provider haben darauf reagiert und bieten Verträge mit kurzer Laufzeit an. Bei vielen Anbietern ist der Trend allerdings noch nicht angekommen, auch bei der Telekom und bei Vodafone müssen die Kunden die meisten Tarife für zwei Jahre abschließen.

Laufzeitverträge werden stets am Ende des Monats abgerechnet. Sie eignen sich deshalb nur für Kunden, die ihre Technik im Griff haben und wissen, was sie tun. Weniger routinierte Nutzer, die sich schon mit der Smartphone-Bedienung schwer tun, sollten lieber zu Prepaid-Verträgen mit voller Kostenkontrolle greifen. Pflicht sind Prepaid-Verträge für Kinder, denen gewissenlose Geschäftemacher durch In-App-Käufe oder Abbuchungen per 0900-Rufnummer das Geld aus der Tasche ziehen können. Auch das Roaming auf Fähren und Kreuzfahrtschiffen ist eine potenzielle Kostenfalle, in die im vergangenen Sommer ein 12-Jähriger mit einer Mobilfunkrechnung von 12.000 Euro für Datenroaming tappte.

Verträge mit langer Laufzeit bergen einige Nachteile für den Kunden: Im Mobilfunkmarkt sinken die Preise seit Jahren. Im Laufe der zwei Vertragsjahre wird die Leistung für Neukunden immer billiger, Bestandskunden müssen aber bis zum Ende den vereinbarten Preis bezahlen. Hat man die Wahl, sollte man lieber auf eine bei Vertragsschluss fällige Gutschrift verzichten und den Vertrag mit kurzer Laufzeit wählen. Unterm Strich spart man mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit Geld, weil man viel früher von Preissenkungen profitiert.

In aller Regel kann man nach einem Jahr Laufzeit mit dem Anbieter vereinbaren, dass man in einen günstigeren Tarif eingestuft wird. Aber dann beginnt die Mindestvertragslaufzeit wieder von vorne. Zwar kann auch der Anbieter den Vertrag in dieser Zeit nicht kündigen – aber das wäre auch so ziemlich das Letzte, was er tun würde.

Einen erheblichen Vorteil haben Laufzeitverträge aber: Wer einen solchen hat, muss sich nicht um Guthabenaufladungen kümmern, sondern kann den Vertrag nutzen – solange er jeden Monat die Rechnung bezahlt. Und eine solche bekommt man, anders als bei Prepaid-Verträgen, auch tatsächlich ausgestellt.