c't 20/2018
S. 90
Praxis
Security: Backup
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Backup! Machen! Jetzt!

Sicherheits-Checkliste Backup

Üblicherweise vermeiden wir den inflationären Einsatz von Ausrufezeichen. Doch zum Backup kann man gar nicht laut genug aufrufen. Denn sonst ist die Frage nicht, ob Sie Datenverlust erleiden, sondern nur wann.

Machen!

Es ist furchtbar trivial und vermutlich jedem völlig klar, trotzdem sei darauf hingewiesen: Ein Backup kann im Ernstfall nur dann helfen, wenn es wirklich vorhanden ist. Dass so viele Nutzer trotzdem kein Backup haben, dürfte vor allem daran liegen, dass man sich dazu aufraffen muss. Gerade Leute, die Datenverlust noch nie am eigenen Leib erleben mussten, schieben das gern mal auf der Prioritätenliste so weit nach hinten, bis es runterfällt. Die gleiche Gefahr droht aber auch jenen, die zu lange über eine perfekte Backup-Strategie grübeln statt endlich loszulegen. Doch Datenverlust passiert, sei es durch Hardware-Defekte, Schädlinge, Bugs, Schusseligkeit, Diebstahl, Feuer, Löschwasser oder sonst was. Sie haben also die Wahl: Aufraffen oder Ihre Daten sind irgendwann futsch. Es gibt keine dritte Option.

Jetzt!

Am besten hilft Backup, wenn es möglichst aktuell ist. Das Anfertigen schreit also nach ständiger Wiederholung. Es gibt daher eine simple Antwort auf die Frage, wann der richtige Zeitpunkt fürs nächste Backup ist: Jetzt! Denn Sie denken ohnehin gerade übers Backup nach, also los!

Jedes ist besser als keins

Die richtige Backup-Strategie zu finden ist eine Aufgabe, bei der man immer mehr finden kann, was es zu bedenken gibt. Falls es Ihnen auch so geht und Sie daher noch keine für Sie perfekte Backup-Strategie gefunden haben: Gehen Sie zurück auf Los. Für den Anfang reicht schon das simple Kopieren Ihrer Dateien auf ein USB-Laufwerk mit einem Dateimanager wie dem Windows-Explorer. Denn das sichert Ihre Daten zwar keineswegs vor allen denkbaren Gefahren ab, aber doch vor vielen. Danach können Sie sich dann in Ruhe das weitere Vorgehen überlegen. Vorschläge für Backup-Strategien von ganz einfach bis feuerfest und diebstahlsicher haben wir in mehreren c’t-Artikeln zusammengetragen, die Sie allesamt über ct.de/yc6s finden.

3-2-1-gerettet

Das simple Kopieren der Abschlussarbeit auf einen USB-Stick schützt keineswegs vor allen Gefahren, aber doch vor einigen und ist damit ein guter Anfang – denn jedes Backup ist besser als kein Backup.

Um Daten vor so ziemlich allen Gefahren zu schützen, beachten Sie die Drei-Zwei-Eins-Regel: Drei Kopien auf zwei Datenträgern, davon einer außer Haus. Eine sehr einfache zu bewerkstelligende Form der Umsetzung ist beispielsweise, eine Kopie Ihrer Dateien auf der lokalen Festplatte und zwei weitere auf zwei externen Laufwerken wie USB-Sticks oder -Platten zu speichern, von denen Sie eines bei Verwandten, Freunden oder am Arbeitsplatz beziehungsweise daheim parken. Bequemer wird es mit einer größeren Anzahl an USB-Laufwerken. Mehrere GByte große Sticks gibt es heutzutage schon in 5er- oder 10er-Packs für wenige Euro. Dann können Sie einen Stick auswärts parken und ihn morgen gegen einen anderen mit einer neueren Kopie austauschen.

Kontrolle ist besser

Nichts ist ärgerlicher, als ein Backup anzufertigen und dann erst im Ernstfall zu merken, dass dabei etwas schiefgegangen ist und man deshalb mit leeren Händen dasteht. Also kontrollieren Sie, ob das Sichern auch wirklich geklappt hat. Von der Funktionsfähigkeit der Kopie eines Dokuments können Sie sich beispielsweise überzeugen, indem Sie die Kopie einfach mal öffnen.

Verlassen Sie sich bei Backup-Software nicht darauf, dass die schon alles mitprotokolliert. Sie müssen in die Protokolle auch reinschauen. Erst danach können Sie sicher sein, dass Sie ein echtes Backup haben – und können endlich ohne Angst um Ihre Daten schlafen. (axv@ct.de)