c't 2/2018
S. 60
Kaufberatung
E-Book-Reader
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Lesen und lesen lassen

Der passende E-Book-Reader für (fast) jede Gelegenheit

Mit einem E-Book-Reader fällt zwar die Entscheidung zwischen Taschenbuch und edlem Hardcover weg. Doch auch hier steht die Frage im Raum: Wie luxuriös darf es sein? Zwischen 50 und 320 Euro kann man ins elektrische Lesen investieren. Wir erklären, was sich lohnt.

Ein Gerät, das einzig und allein fürs Lesen gedacht ist, wirkt in Zeiten von multitalentierten Smartphones und Tablets wie ein Anachronismus. Doch gerade die Spezialisierung macht E-Book-Reader als Buch-Ersatz so ideal: Lange Laufzeiten, Platzersparnis und keine ständige Ablenkung durch WhatsApp und Eilmeldungen sprechen für die E-Reader. Und ab 50 Euro sind sie günstig genug, dass jeder in der Familie seinen eigenen haben kann.

Wer 200 Euro und mehr ausgibt, bekommt mehr Luxus: zum Beispiel größere Displays, wasserdichte Gehäuse oder Bluetooth-Anbindung für Hörbücher. Diese Kaufberatung durchleuchtet, was davon für wen sinnvoll ist und worauf man beim Kauf achten muss. Zusätzlich testen wir die drei Top-Modelle von Amazon, Kobo und Tolino.

Kleiner Markt, viel Auswahl

Der E-Reader-Markt in Deutschland wird zum einen von Amazon und zum anderen von der Tolino-Allianz dominiert, hinter der große deutsche Buchhändler wie Thalia, Weltbild und Hugendubel stecken. Die Allianz ist zur Kobo-Mutter Rakuten als Technikpartner gewechselt, die Marke Kobo wird daher vom deutschen Markt verschwinden. Ansonsten befinden sich nur noch diverse kleinere Hersteller wie PocketBook auf dem Markt.

Das Einsteigergerät Tolino Page und den einfachen Amazon Kindle (2016) gibt es meist für 50 Euro, zumindest während regelmäßig wiederkehrender Rabattaktionen – billiger geht es derzeit nicht. Die Spitzenmodelle Amazon Kindle Oasis, Kobo Aura One und Tolino Epos kosten regulär 230 Euro. Dazwischen tummeln sich diverse besser ausgestattete Zwischenstufen sowie die PocketBook-Reader. Sie halten mit den Kampfpreisen der Großen nicht Schritt, punkten dafür aber mit anderen Vorzügen wie einer besseren Erweiterbarkeit. Denn nur bei einigen der PocketBook-Reader lässt sich einfach eine microSD-Karte ergänzen, und nur hier gibt es noch eine Klinkenbuchse für Kopfhörer. Beides fehlt bei den Geräten von Amazon, Kobo und Tolino.

Für Badewannenleser bieten sich vor Wasser geschützte Modelle an: Bei Tolino sind das der vision 4 HD und der Epos, bei Kobo der Aura H20 und der Aura One, PocketBook bietet mit dem Aqua 2 für 120 Euro den günstigsten, und bei Amazon muss man direkt zum teuren Oasis greifen. Vor Staub geschützt sind nur der Kobo Aura H20 und der PocketBook Aqua 2, alle anderen sind innen wasserabweisend beschichtet (IPX8) und müssen sich am Strand vor Sandkörnern in Acht nehmen.