c't 19/2018
S. 108
Test
Stift-Smartphone
Aufmacherbild

Fernschreiber

Samsung Galaxy Note 9 mit Fernbedienungsstift und stärkerem Akku

Einen ähnlichen Vorsprung, wie das Note 8 gegenüber seinem Vorgänger Note 4 bot, darf man beim Note 9 nicht erwarten, denn diesmal liegt kein Jahr (statt über drei) zwischen den Modellen. Doch die kleinen Detailverbesserungen ergeben in der Summe ein stimmiges High-End-Smartphone.

Was für ein Quatsch, mag sich mancher gedacht haben, als Samsung die besondere Innovation des Note 9 präsentiert hat: Der Knopf am Stift löst nun in einigen Apps konfigurierbare Aktionen aus. Doch die ersten Versuche überraschen positiv. Beim Fotografieren etwa wählt man nun mit der einen Hand präzise den Bildausschnitt und löst mit der anderen ohne Verwackeln oder Fingerakrobatik aus. Beim Anschauen von Fotos blättert man per Stift vor und zurück, sodass man beim Präsentieren der Fotos im kleinen Kreis nicht ständig vor dem Motiv herumfingern muss.

Doch die Grenzen sind eng. So funktioniert der Knopf nur in den vorbereiteten Apps, nicht beispielsweise in den Galerie-Apps von Drittherstellern. Deutlich wird das bei der Mediensteuerung: Bei Spotify, Google Music, YouTube und Netflix pausiert man die Wiedergabe und springt weiter, aber in den Mediathek-Apps von ARD, ZDF oder Arte tut sich nichts. Ein langes Drücken auf den Knopf startet die Kamera oder eine andere einstellbare App.

Laut Samsung löst der Stiftknopf per Bluetooth aus, doch er funktioniert auch im Handy-Flugmodus. Die Reichweite beträgt einige Meter, wenn man sich traut, sein Note 9 für ein Selfie so weit weg zu positionieren. Der Mini-Akku für den Knopf soll nur rund 30 Minuten halten, was ihn zur Steuerung von Filmen disqualifiziert.

Auf den gewohnten Einsatz des äußerlich unveränderten Plastikstifts hat das keine Auswirkungen. Man schreibt und zeichnet so präzise wie bisher, der Knopf aktiviert wie gehabt in vielen Notiz- und Grafik-Apps das Radiergummi – das alles funktioniert auch länger als 30 Minuten und mit leerem Stift-Akku.