c't 16/2018
S. 36
News
Spiele-Entwicklung und Datenschutz
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Die Datenzocker

Unity nutzt Spielerdaten für Werbung

Auf über einer Milliarde Smartphones laufen Spiele, die mit der Unity-Engine entwickelt wurden. Dessen Hersteller will Werbung und In-App-Käufe künftig auf jeden Spieler maßschneidern – mittels künstlicher Intelligenz.

Wenn ein Hersteller eine komplette Entwicklungsumgebung für Spiele verschenkt und auch der überwiegende Teil der damit produzierten Spiele kostenlos verteilt wird, dann stellt sich zwangsläufig die Frage: Wie verdienen die Firmen eigentlich ihr Geld? Auf der Unite-Konferenz in Berlin gewährte Unity Technologies tiefe Einblicke, wie die Firma Daten sammelt, von KI analysieren lässt und durch die Ausspielung von Werbung und In-App-Käufen in Gold verwandelt.

Inzwischen findet man Unity-Spiele laut Hersteller weltweit auf 1,35 Milliarden Mobilgeräten. Bis auf einen kleinen Prozentsatz handelt es sich dabei um zunächst kostenlose Spiele, die sich über Werbung und In-App-Käufe finanzieren. Laut Unity wurden auf diesen 1,35 Milliarden Geräten bislang 9,5 Milliarden Werbebanner und Clips angezeigt. „In Spitzenzeiten spielt unser Online-Server 50.000 Clips pro Sekunde aus“, erklärt Juho Metsovuori, der bei Unity für die Akquise von Neukunden verantwortlich ist. Bei jedem angezeigten Werbeblock klingelt die Kasse.