c't 15/2018
S. 108
Test
OBD2-Dongles
Aufmacherbild
Bild: Albert Hulm

Auto-Update

Sechs OBD2-Nachrüstlösungen für Smart-Car-Funktionen

Wenn es nicht gerade ein Oldtimer ist, lässt sich wahrscheinlich auch Ihr Auto nachträglich „versmarten“. OBD2-Stecker mit App-Anbindung bringen viele nützliche Funktionen ins Auto, von der Fahrzeugdiagnose über ein elektronisches Fahrtenbuch bis zur automatischen Notruffunktion. Sie werfen jedoch auch Datenschutzfragen auf.

Über die Diagnoseschnittstelle OBD2 geben Fahrzeuge bereits seit den 90er Jahren Live-Daten zum Betriebszustand sowie Fehlermeldungen aus. Meist ist die zugehörige Buchse versteckt in der Mittelkonsole oder unter dem Lenkrad angebracht, denn sie ist nur für den Zugriff durch einen Service-Techniker in der Werkstatt vorgesehen. Doch es gibt immer mehr OBD2-Dongles, die die Buchse zum Nachrüsten unterschiedlicher Smart-Car-Funktionen nutzen. Die Stecker beziehen ihre Energie über die an der Schnittstelle anliegende Bordspannung und senden Informationen per Funk ans Smartphone oder direkt ins Internet. Sechs solche Dongles haben wir getestet.

Vier Kandidaten arbeiten mit Bluetooth und benötigen ein Smartphone mit passender App, um Fahrzeuginformationen aufzubereiten: Der Drivelog-Adapter stammt direkt vom Fahrzeugzulieferer Bosch, Navi-Spezialist TomTom liefert den Curfer und vom deutschen Start-up Pace kommt der Link One. Auch der hierzulande nur über eBay erhältliche ZUS smart Vehicle Health Monitor des US-Herstellers Nonda ist mit von der Partie. Die anderen beiden Lösungen arbeiten vollkommen autark. Zwar gibt es auch hier eine App, um Informationen anzuzeigen, in den deutlich größeren Steckern ist ein GSM-Modem verbaut, über das die Geräte eine Verbindung zur jeweiligen Cloud des Herstellers aufnehmen.

Vom Start-up Thinxnet stammt der Stecker namens Ryd (ehemals Tanktaler) und von der Telekom der CarConnect-Adapter. Den CarConnect bekommt man mit einem speziellen Datenvertrag der Telekom, der ein monatliches Datenvolumen von 10 GByte im LTE-Netz umfasst. Er gibt seine Internetverbindung auch als Access Point an bis zu fünf Geräte im Fahrzeug per WLAN frei.

Außer der Reihe ließen wir im Test auch noch eine Kombination aus einfachem Bluetooth-OBD2-Dongle und der beliebten Diagnose-Software Torque in der Pro-Version für Android mitlaufen – wir führen sie als zusätzliche Spalte in der Tabelle auf. Die Bastel-Kombi kann zwar nicht in jedem Punkt mit den kommerziellen Angeboten mithalten, trotzdem ist es spannend zu sehen, wie sie sich im direkten Vergleich schlägt.