c't 14/2018
S. 72
Test
Linux-Distribution
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OpenSuse Leap 15.0 mit weiterem Update-Mechanismus

Atomare Updates versprechen, das Installieren und Aktualisieren von Software auf Servern robuster zu machen. Der Gnome-Desktop läuft bei der Linux-Distribution jetzt standardmäßig im Wayland-Modus.

Die neue Ausgabe des auf „neue und erfahrene Linux-Nutzer“ zielenden Leap bietet beim Aufspielen eine neue Installationsvariante an: den „Transaktionalen Server“, der das Highlight der neuen Version darstellt. Ein darüber eingerichtetes Server-System spielt nachinstallierte oder aktualisierte Pakete in einem separaten Bereich ein, den es erst beim nächsten Neustart übernimmt. Änderungen an der Softwareausstattung sind somit eine Transaktion; sie gelten daher auch als atomar (atomic), denn sie werden entweder ganz oder gar nicht durchgeführt und sind damit unteilbar [1]. So entsteht kein Kuddelmuddel, selbst wenn das System mitten in einem größeren Update abstürzt.

Bei dieser auf Server-Systeme ausgerichteten Ausstattungsvariante bindet Leap die Betriebssystemumgebung schreibgeschützt ein. Selbst der Root-Anwender kann daher nicht in / oder /usr/ schreiben – in /root/, /var/, /opt/, /srv/ oder /usr/local/ gelingt das aber sehr wohl, denn wie bei einer normalen Installation hängt Leap dort beschreibbare Btrfs-Subvolumes ein. Schreibvorgänge in /etc/ landen indes in einem Overlay-Dateisystem; Admins können ihre Konfiguration daher bei Bedarf leicht mit den von der Distribution ausgelieferten Dateien vergleichen, denn die sind über die darunterliegende Schicht abrufbar.