c't 14/2018
S. 64
Test
High-End-Smartphone
Aufmacherbild

Quetschkommode

Android-Smartphone HTC U12+ mit vier Kameras und drückbarem Gehäuse

Das High-End-Smartphone U12+ kleidet HTC in drei auffällige Gehäuse: Entweder schillert es rosarot, glitzert schwarz oder gewährt in durchscheinendem Blau Einblicke ins Innere. Auch die Hardware kann sich sehen lassen, doch der Software hätte mehr Understatement gutgetan.

Zwei Frontkameras – das haben nur wenige Handys. Die zweite Kamera erzeugt eine künstliche Unschärfe, was einen vergleichsweise präzisen Bokeh-Effekt ergibt. Die Hauptkamera nimmt schöne, scharfe, recht warm abgestimmte Bilder auf; bei wenig Licht wird die Abstimmung kühler. Der Sensor rauscht auch bei wenig Licht nicht übermäßig, die Rauschunterdrückung arbeitet dezent und erhält viele Details.

Die zweite Hauptkamera hat ein Tele mit Zweifach-Vergrößerung. Laut Datenblatt soll sie 16 Megapixel haben, doch nur 12-MP-Fotos landen im Speicher. Da die im EXIF gespeicherten Brennweiten nicht zum versprochenen Zweifachtele passen, der Bildausschnitt aber schon, liegt der Verdacht nahe, dass HTC nur die inneren 12 der 16 MP nutzt. Tatsächlich erreichen Telefotos nicht ganz die Schärfe von denen eines iPhone X oder Samsung S9+ – sind aber noch deutlich besser als die eines OnePlus 5 oder eines Digitalzooms. Wie bei Telesensoren üblich ist er nur bei gutem Licht aktiv, unter etwa 80 Lux bekommt man nur einen Digitalzoom der Hauptkamera. Auch der Raw-Modus bekommt keinen Zugriff auf den Telesensor.