c't 12/2018
S. 162
Praxis
Vim für Einsteiger
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Wer? Vim? Was?

Den Texteditor Vim verwenden

Es gibt auch heute noch gute Gründe, textbasierte Editoren wie Vim zu benutzen. Sie funktionieren problemlos in der Shell, sind schnell und effizient, wenn man sie zu bedienen weiß, und praktisch überall verfügbar, wo es nach Unix riecht. Mit ein paar Tipps kann man sich den Einstieg in den Editorklassiker Vim erleichtern.

Jeder, der schon einmal eine Linux-Distribution verwendet hat, kennt ihn: Vim. Ein seltsam wirkender Texteditor, der sich nicht mit der Maus, sondern nur mit Tastendrücken bedienen lässt – und aus dem es scheinbar kein Entkommen gibt. Allerdings ist Vim oft der Standardeditor zum Bearbeiten von Konfigurationsdateien. Die Basics sollte also jeder Unix- oder Linux-Benutzer drauf haben. Wenn Sie außerdem bereit sind, die steile Lernkurve zum Vim-Expertenstatus auf sich zu nehmen, erhalten Sie ein vielseitiges und präzises Werkzeug, das auch unter Windows und macOS seine Daseinsberechtigung hat. Vim ist, trotz der altbackenen Anmutung, ein moderner Editor, der nicht nur Standards wie Syntaxhervorhebung beherrscht, sondern auch geskriptet werden kann und mit Plug-ins typische IDE-Funktionen wie automatische Code-Vervollständigung lernt.

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Vim ist eigentlich ein Klon des Ur-Unix-Editors Vi, der vieles besser machen soll als das Original. Vim ist eine Verkürzung von Vi IMproved. Den ursprünglichen Vi trifft man aber nur noch selten an, denn es ist völlig egal, ob Sie bei einer modernen Linux-Distribution oder macOS vi oder vim eintippen. Sie bekommen immer Vim vorgesetzt, nur ist er meist durch Konfigurationsvorgaben etwas beschnitten, um dem echten Vi ähnlicher zu sein. Da Vim von der Bedienung her quasi identisch, flexibler und mit mehr Funktionen ausgestattet ist, bekommt er immer den Vorzug.