c't 11/2018
S. 70
Vorsicht, Kunde
Leitungsstörung
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Unterirdisch

O2-Kunde wartet monatelang auf Entstörung

Wenn plötzlich die DSL-Bandbreite in den Keller geht, ist oft ein Leitungsschaden auf den letzten Metern die Ursache. Derartiges sollte schnell behoben sein. Leider nicht im Service-Dickicht von Provider und Netzbetreiber.

Seit vielen Jahren ist Achim D. mit seinem Internetanschluss zufriedener Kunde bei O2. Im November vergangenen Jahres traten jedoch erstmals Störungen auf. Statt der gewohnten 50 MBit/s erreichte der Downstream nur 9 MBit/s, der Upstream kam nicht mehr über 850 kBit/s hinaus, obwohl er eigentlich 10 MBit/s erreichen sollte. Zunächst glaubte Achim D. an eine nur vorübergehende Beeinträchtigung. Denn an der nächsten Straßenkreuzung war in dieser Zeit der Gehweg an mehreren Stellen geöffnet und es wurde an den Telekommunikationsleitungen gearbeitet.

Doch auch nachdem die Bauarbeiter wieder verschwunden waren, blieb die Störung auf der DSL-Leitung bestehen. Vernünftiges Arbeiten im Internet war mit der bescheidenen Bandbreite kaum mehr möglich. Also meldete Achim D. die Störung bei seinem Provider O2. Der schickte alsbald einen Techniker, um der Sache auf den Grund zu gehen. Doch alles, was der Techniker feststellen konnte, war, dass der Fehler nicht auf den letzten Leitungsmetern zwischen dem Anschlusskasten in seinem Haus (APL) und seiner Wohnung zu finden war. Ab diesem Übergabepunkt fallen Störungen – und mithin ihre Beseitigung – in die Zuständigkeit des jeweiligen Netzbetreibers.