c't 10/2018
S. 162
Praxis
Windows PE
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Wenn sonst nichts mehr geht

Probleme lösen mit dem Mini-Betriebssystem Windows PE

Wenn kein Rettungsmedium wie das c’t-Notfall-Windows zur Hand ist, tut es auch das Mini-Betriebssystem „Windows PE“. Das ist zwar weniger komfortabel, aber durchaus mächtig und vor allem fast überall verfügbar.

Komfortable Hilfsmittel zum Lösen von Windows-Problemen gibt es einige, beispielsweise unser c’t-Notfall-Windows oder die bei Windows ohnehin vorhandene Wiederherstellungsumgebung Windows RE. Mit denen reparieren Sie den Bootloader, setzen das Windows-Anmeldepasswort zurück, reparieren Systemdateien, retten Daten und vieles mehr [1, 2,3]. Doch wie es Murphys Gesetz halt so will, hat man diese Hilfsmittel nicht immer zur Hand. Dann schlägt die Stunde von Windows PE: Damit können Sie die wichtigsten Handgriffe ebenfalls ausführen, wenn auch mit weniger Komfort. Dafür kommen Sie aber auch dann an PE, wenn alles andere außer Reichweite ist. Denn es steckt in überraschend vielen bootfähigen Datenträgern.

Bei Windows PE handelt es sich um eine Art Mini-Windows, welches ohne Installation auskommt. Es wurde von Microsoft vor allem als Basis-Betriebssystem entwickelt, unter dem die eigentliche Windows-Installation abläuft – daher auch die Bezeichnung PE, die für „Preinstallation Environment“ steht. Um einen dauerhaften Einsatz zu verhindern, startet PE alle 72 Stunden neu. Es kommt zudem ohne die sonst Windows-typische Bedienoberfläche daher: Explorer, Desktop, Taskleiste und Startmenü fehlen allesamt. Auch die PowerShell und das .NET-Framework sind nicht dabei. Stattdessen steht lediglich eine Eingabeaufforderung zur Verfügung, und die ist meist auch noch versteckt. Doch sobald man sie gefunden hat, steht der Reparatur kaum noch was im Weg.

Woher nehmen?

Das Beschaffen eines Mediums, von dem Windows PE bootet, ist ein meist überraschend leicht lösbares Problem. Denn in vielen Fällen braucht man das gar nicht, weil schon eines vor Ort ist. Das gilt sogar für die spontane Rettungsaktion beim Familientreffen bei Oma („ach, wo du schon mal da bist“), selbst wenn sie davon gar nichts weiß.

Falls ein als „Wiederherstellungslaufwerk“ eingerichteter Stick vorhanden ist, haben Sie nicht nur PE, sondern sogar die Windows-eigene Wiederherstellungsumgebung Windows RE zur Verfügung [3]. Sollte neben dem defekten noch ein funktionierender Windows-PC stehen, können Sie das Wiederherstellungslaufwerk rasch selbst erstellen, den Job erledigt der gleichnamige Assistent.