c't 8/2017
S. 26
News
Samsung Galaxy
Aufmacherbild

Knopflos

Samsung-Smartphones Galaxy S8+ und S8 mit randlosem Display

Samsung gewährt einen ersten Blick auf die diesjährigen Flaggschiffe: Hingucker beim Galaxy S8 und S8+ ist ihr Display, das fast die gesamte Vorderseite einnimmt. Die Tage des Home-Buttons sind hingegen gezählt.

Ein möglichst kompaktes Gehäuse mit dennoch möglichst großem Display – Samsung kommt dieser Traumkombination mit dem Galaxy S8 und S8+ schon ziemlich nah. Denn der OLED-Bildschirm nimmt bei beiden Android-7-Smartphones nahezu die gesamte Vorderseite ein. Dadurch wirken die Modelle noch futuristischer als die bisherigen Smartphones mit dünnem Rahmen ums Display wie etwa das klobige Xiaomi Mi Mix. Durch die gebogenen Ränder der S8-Displays verschwindet der Seitenrand optisch noch weiter.

Samsung Galaxy S8+ und S8
Die beiden Modelle gibt es in blau, grau oder schwarz.
Im Vergleich: Samsung Galaxy S8+, S8, S7 Edge und iPhone 7
Wie schon bei den Vorgängern spiegeln die Rückseiten.

Ganz ohne Kompromisse bleiben die „Infinity-Display“ genannten Anzeigen nicht: Für den physischen Home-Button ist kein Platz mehr, die Android-Steuerfelder werden nun auf dem Display eingeblendet. Der bei den Vorgängern in den Knopf integrierte Fingerabdruck-Sensor liegt nun auf der Rückseite neben der Kameralinse – und ist nicht etwa ins Display integriert, wie es Gerüchte prophezeiten. Zum Entsperren muss man das Smartphone also hochheben oder man nutzt den Iris-Scanner, der aber nur bei guter Beleuchtung und korrektem Gesichtsabstand zuverlässig funktioniert.

Der schmale Rand führt effektiv zu einem vergrößerten Display: So hat das Galaxy S8 ein nur sechs Millimeter längeres Gehäuse als der Vorgänger S7, aber ein 5,8- statt 5,1-Zoll-Display. Das Galaxy S8+ überragt das S7 Edge bei gleicher Breite und das Display misst 6,2 Zoll statt 5,5 Zoll; mit 173 Gramm gehört es aber zu den schwereren Smartphones.

Die Displays zeigen 2960 × 1440 Punkte, also die bei vielen High-End-Geräten üblichen 2560 Pixel in der Länge plus 400 für die Android-Schaltflächen – oder bei Fullscreen-Anwendungen die gesamte Pixelzahl im ungewöhnlichen Seitenformat von 2,06:1 beziehungsweise 18:9. Beim S8 ergibt das 570 dpi, beim S8+ 529 dpi. Einzelne Pixel erkennt man bei beiden Panels nicht, was auch VR-Anwendungen zu Gute kommt. Laut Samsung handelt es sich um OLED-Displays mit Mobile HDR, was eine Helligkeit von 540 cd/m2, eine Farbtiefe von 10 Bit und eine Abdeckung von 90 Prozent des Farbraums P3 bedeutet. Mehr als den sRGB-Farbraum darf man also locker erwarten; Details wird erst der c’t-Test zeigen.

Wasserdicht sind beide Gehäuse nach IP68, was längeres Untertauchen abdeckt.Tauch- und Schnorcheleinsätze in Salzwasser sind dennoch tabu. Eine Kopfhörerbuchse ist weiterhin vorhanden, neben dem USB-Stecker Typ-C.

Video: Samsung Galaxy S8 und S8+

Kamera und Innereien

Die Hauptkamera nimmt wie schon beim S7 Fotos mit 12 Megapixeln, optischem Stabilisator und Laser-Autofokus auf. Auf eine zweite Tele-, Zoom- oder Schwarzweiß-Kamera muss der Nutzer verzichten.

Die in Deutschland verkauften Versionen beider Modelle laufen voraussichtlich mit Samsungs Exynos-Prozessor mit vier 2,3 GHz und vier 1,7 GHz taktenden Kernen und 4 GByte Hauptspeicher. In anderen Teilen der Welt wird es wahrscheinlich auch Versionen mit Qualcomm Snapdragon 835 geben. 64 GByte Flash sind eingebaut und ein MicroSD-Slot. Ansonsten an Bord: WLAN 802.11ac mit MIMO VHT80 und LTE Cat. 16 (maximal 1 GBit/s), Bluetooth 5.0 LE, NFC und ANT+. Außer mit GPS sind die Geräte auch mit Beidou, Glonass und Galileo kompatibel.

Wie angekündigt will Samsung seinen eigenen digitalen Assistenten namens Bixby installieren und damit in Konkurrenz zu Apple Siri, Amazon Alexa und Google Assistant treten. Obwohl die S8-Modelle einen eigenen mechanischen Knopf für den Assistenten besitzen, startet der Dienst vorläufig nur in Korea und den USA.

Galaxy S8 und S8+ kommen hierzulande in Schwarz, Grau und Silber auf den Markt. Preise und Erscheinungstermin standen bis Redaktionsschluss noch nicht fest.

Ebenfalls neu ist die Docking-Station DeX, die das Smartphone zum Desktop-PC machen soll. DeX hat USB-Buchsen, einen LAN-Anschluss und für Monitore Displayport und HDMI. Steckt man das Smartphone ein, wird eine spezielle Desktop-Oberfläche auf dem Monitor in 16:9 und Full-HD angezeigt und ist per Maus und Tastatur bedienbar. Apps werden in verschiebbaren und in der Größe änderbaren Fenstern angezeigt, was Android 7 eingeführt hatte. Als weiteres Zubehör gibt es leicht verbesserte Versionen der VR-Brille Gear VR und der 360-Grad-Kamera Gear 360. (hcz@ct.de)

Die Kamera Gear 360 hat ein kleines Upgrade bekommen und nimmt jetzt in 4K auf.
Die Dockingstation DeX bietet zusätzliche Anschlüsse.
Schick und praktisch: Die S8-Dockingstation DeX.
Das S8 lädt kontaktlos, dafür bietet Samsung wie schon bei den Vorgängern Zubehör an.