c't 7/2017
S. 72
Test
Notensatz-Software
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Auf dem Sprung

Open-Source-Notensatzprogramm für Windows, Mac und Linux

Wer von einem kostenlosen Multitalent für den Notensatz träumt, sollte sich MuseScore 2.0.3 ansehen. Es läuft als Open Source unter Windows, macOS und Linux – in 45 Sprachen.

MuseScore wurde seit 2002 vom deutschen Software-Entwickler, Komponisten und Pianisten Werner Schweer entwickelt. Die Methoden zur Noteneingabe ähneln den nicht gerade billigen Programmen Dorico, Finale und Sibelius [1]. MuseScore verzichtet auf die laut Handbuch unzuverlässige Echtzeit-Einspielung, auch wenn die für MuseScore 3 in ferner Zukunft geplant ist. Stattdessen gibt man Noten derzeit per Step-Eingabe ein – die aktuelle Standardmethode. Eine Notendauer wird vorgewählt und die Tonhöhe per Maus oder (MIDI-)Keyboard festgelegt. Eine praktische Zusatzfunktion ermöglicht die erneute Tonhöheneingabe für eine bereits bestehende Rhythmuspassage.

Korrekte Pausen und Taktstriche setzt das Programm automatisch. Da MuseScore einen klugen Unterschied zwischen „nomineller“ und tatsächlicher Taktlänge macht, lassen sich irreguläre Passagen leicht eingeben, zum Beispiel Auftakte, Kadenzen, unvollständige oder ad-lib-Takte, deren Zählung zusätzlich ausgesetzt werden kann. Taktstriche lassen sich ganz ausblenden.