c't 6/2017
S. 162
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Nik-Plug-ins als Stand-alone-Programme

¯??? Ich würde gerne die von Google kostenlos angebotene Nik Collection einsetzen. Allerdings besitze ich keine Photoshop-Lizenz. Laufen die Programme auch eigenständig oder in einem kostenlosen Programm?

Die Programme der Nik Collection laufen auch eigenständig. Nur die neueren besitzen ein Datei-Menü, um JPEG-Fotos zu öffnen und zu speichern.

¯!!! In Gimp oder Paint.Net lassen sich die Plug-ins der Nik Collection nicht verwenden, sondern nur in neueren Versionen von Photoshop und Photoshop Elements sowie nach Angabe des Plug-in-Ordners auch in PaintShop Pro (siehe c’t 1/17, S. 112).

Einige Plug-ins der Nik Collection lassen sich aber auch als eigenständiges Programm nutzen. Im Programmverzeichnis unter „Google/Nik Collection“ finden Sie einzelne Ordner für jedes Programm, die jeweils eine 8BF-Datei (das Photoshop-Plug-in) und eine ausführbare EXE-Datei enthalten.

Die EXE-Datei können Sie aus diesem Ordner heraus starten oder eine Verknüpfung auf dem Desktop anlegen. Die älteren Plug-ins Dfine, Sharpener Pro und Viveza bieten keine Möglichkeit, eine Datei zu öffnen. Daher sind sie als eigenständige Variante völlig nutzlos. Analog Efex Pro, Color Efex Pro, HDR Efex Pro und Silver Efex Pro besitzen aber ein kleines Datei-Menü, über das man JPEG-Dateien öffnen und JPEG- sowie TIFF-Dateien exportieren kann. Die JPEG-Qualität ist auf 80 Prozent voreingestellt. TIFF-Dateien speichern die Programme unkomprimiert und in 8 Bit Farbtiefe pro Kanal. Die JPEG-Kompression und verlustfreie TIFF-Kompression lassen sich in den Programmeinstellungen anpassen. (akr@ct.de)

Netzwerkproblem mit WLAN-Repeater am LAN

¯??? Ich habe vor Kurzem ein Netzwerkkabel vom Router zu unserem WLAN-Repeater verlegt, da die Geschwindigkeit der Funkanbindung nicht zufriedenstellend war. Jedoch funktioniert unser Netzwerk nicht mehr richtig, sobald ich das Kabel an den Repeater anstecke. Selbst wenn ich mein Laptop mit einem Kabel direkt mit dem Router verbinde, sind Verbindungen ins Internet sehr langsam. Erst wenn ich den Repeater wieder abziehe, funktioniert alles wieder. Woran kann das liegen?

¯!!! Der Grund für die Probleme ist vermutlich der eingestellte Modus. Steht dieser auf „Repeater“, verbindet sich der Reichweitenverstärker bei eingestecktem Netzwerkkabel auch per WLAN mit dem Router. Stellt man nun mittels eines Netzwerkkabels eine zweite Verbindung zum Router her, entsteht bei vielen Modellen eine Schleife. Dies kann dazu führen, dass sich Broadcast-Pakete „im Kreis drehen“, das Netzwerk fluten und somit verlangsamen. Um dies zu vermeiden, ist die Umstellung in den Access-Point-Modus erforderlich. Die Kommunikation mit dem Router erfolgt dann über das Netzwerkkabel und nicht mehr per Funk – das Gerät fungiert nur noch als Basisstation.

Lassen sie das Kabel zunächst ausgesteckt, um die Konfiguration vorzunehmen. Handelsübliche Repeater/Access-Points haben ein Webinterface, über das die Einstellung der Modi erfolgt. Um auf dieses zuzugreifen benötigt man die IP-Adresse. Meistens rufen die Geräte eine IP-Adresse aus Ihrem Heimnetz ab, seltener behalten sie ihre Werkseinstellung (siehe Anleitung). Mit Netzwerkscannern wie Fing ermitteln Sie die IP-Adressen aller Geräte in ihrem Netz. Schauen Sie auf der rechten Seite der Liste nach der Herstellerangabe, stimmt diese mit ihrem Access-Point überein, steht die IP in derselben Zeile. Geben Sie die IP im Browser ein und konfigurieren sie über den Assistenten den Access-Point-Modus. Ist dies getan, darf das Kabel angesteckt werden. (amo@ct.de)

Radeon RX 460 und GeForce 1050 unter Linux

¯??? Funktionieren die günstigen DirectX-12-Grafikkarten, die Sie in c’t 1/17, Seite 80 getestet haben, auch unter Ubuntu und an deren Distributionen?

¯!!! Grafikkarten der Baureihen Radeon RX 460 und GeForce 1050 lassen sich auch unter Linux einsetzen.

Die Radeon-Karten sind derzeit deutlich einfacher in der Handhabung, denn aktuelle Distributionen wie Ubuntu 16.10 und Fedora 25 unterstützen diese bereits von Haus aus. Die beiden richten die passenden Treiber sogar automatisch ein, damit sich Anwender um nichts kümmern brauchen. Der Support ist aber noch nicht allumfassend: HDMI- und DisplayPort-Audio funktionieren beispielsweise derzeit nicht. Diese Funktionen beherrscht AMDs proprietäre Treiber „AMDGPU-Pro“, der teilweise auch mehr 3D-Performance liefert. Die Einrichtung und Pflege des Treibers kann aber mühsam sein, daher sollte man sich überlegen, ob die Vorteile den Aufwand rechtfertigen.

Für Nvidias neueste Chips bringen aktuelle Linux-Distributionen noch keine Treiber mit. Die Lage wird sich erst mit einer von Nvidia signierten Firmware bessern, die Nvidia vor Monaten in Aussicht gestellt, aber bislang nicht veröffentlicht hat. Mit Hilfe von Nvidias proprietärem Linux-Treiber lässt sich die GeForce 1050 aber schon jetzt gut unter Linux einsetzen. Das ist aber aufwendig: Die Treiberpakete, die man bei Ubuntu über die „Zusätzliche Treiber“-Funktion erhält, unterstützen die 1050 noch nicht. Das dürfte sich mit Ubuntu 17.04 ändern. Bis dahin muss die Treiber daher auf anderen Wegen oder komplett manuell einspielen, was Zeit kostet und tiefgreifende Linux-Kenntnisse erfordert. (thl@ct.de)

Hohe Schreiblast durch VM auf der SSD?

¯??? Auf meinem Mac mini läuft Windows 10 in einer virtuellen Maschine. In der Aktivitätsanzeige ist mir im Reiter „Festplatte“ eine besonders hohe Schreiblast von mehreren hundert Gigabyte pro Tag aufgefallen. Verursacht das virtualisierte Windows so viele Schreibzugriffe und verkürzt sich dadurch die Lebensdauer meiner SSD?

Mit der Menü-Option „Alle Prozesse, hierarchisch“ zeigt die Aktivitätsanzeige im Reiter Festplatte die Schreibzugriffe einzelner Prozesse.

¯!!! Eine derart hohe Schreiblast sollten auch zwei parallel laufenden Betriebssysteme nicht verursachen. Dennoch sollten Sie die VM als Schuldige zunächst ausschließen. Dafür ist die Aktivitätsanzeige nur über Umwege geeignet, denn sie unterscheidet bei der angegebenen kumulierten Schreibmenge nicht nach Medium, sondern berücksichtigt alle Laufwerke.

Um anzeigen zu lassen, wie viel die laufenden Prozesse jeweils schreiben, aktivieren Sie für die Aktivitätsanzeige über das Menü „Darstellung“ die Ansicht „Alle Prozesse, hierarchisch“, sortieren die Liste nach Namen und scrollen bis zu ihrem Virtualisierungsprogramm. Nun sollten Sie das Schreibaufkommen Ihrer laufenden VM sehen. Mehr als ein paar Gigabyte pro Tag sollten es nicht sein. Wenn doch, wiederholen Sie die Diagnose noch einmal mit dem Windows Task Manager in der VM und schauen, welcher Prozess dort Amok läuft.

Wahrscheinlicher ist jedoch, dass die Schreibmenge auf das Konto der automatisierten Backups von Time Machine geht: Apples Backup-Dienst legt stündlich eine inkrementelle Sicherung an, die alle veränderten Dateien umfasst. Bei Ihrem VM-Container handelt es sich aus Sicht von Time Machine schlicht um eine große Datei, die sich verändert, sobald Windows läuft. Daher fließt der VM-Container jedes Mal in das stündliche Backup ein, sodass die beobachtete Schreibmenge schon nach wenigen Stunden erreicht wäre. In diesem Fall wird aber nicht die SSD, sondern Ihr Time-Machine-Laufwerk belastet.

Um die VM von der Sicherung auszunehmen, öffnen Sie in den Systemeinstellungen den Punkt „Time Machine“, klicken unten rechts auf „Optionen…“ und fügen die VM hinzu, entweder per Drag & Drop oder mit der Plus-Taste. Bei Parallels Desktop liegen die VMs im Ordner „/Benutzer/Dokumente/Parallels“, bei VMWare Fusion lautet der Pfad „/Benutzer/Dokumente/Virtuelle Maschinen“. Um alle VMs von der Sicherung auszuschließen, fügen Sie entsprechend den gesamten Ordner hinzu. (bkr@ct.de)

Mehrere USB-Sticks an Wii U

¯??? Ich habe die Konsole von Nintendo Wii U in der 8-GB-Version – der Speicherplatz reicht nur für wenige Spiele aus. Nun überlege ich, mehrere Sticks an die vier USB-Ports anzuschließen. Ich denke dabei an besonders kleine Sticks, die kaum abstehen, damit ich die Konsole gefahrlos transportieren kann.

¯!!! Das geht leider nicht: Man kann an der Konsole immer nur einen USB-Datenträger betreiben. Sind etwa zwei Sticks parallel angeschlossen, versperrt ein entsprechender Hinweis den Zugang zum Hauptmenü der Konsole. Diese Meldung verschwindet erst, wenn nur ein USB-Datenträger angeschlossen ist. Immerhin kann man Spiele von einem auf einen anderen angesteckten USB-Datenträger kopieren. Das ist zum Beispiel nützlich, wenn man mit seiner Spielesammlung von einem kleinen auf einen größeren USB-Stick umziehen will. Noch ein Tipp für den Betrieb externer Festplatten ohne eigene Stromversorgung: Die Wii U erkennt derartige Massenspeicher in der Regel erst, wenn man sie per Y-Kabel an zwei USB-Buchsen anschließt. So steht mehr Leistung zur Verfügung. (des@ct.de)

Android Auto: Nachtmodus deaktivieren

¯??? Seit Sommer benutze ich in meinem Auto das Smartphone als Navi. Es verbindet sich per Android Auto mit dem Infotainment-System, auf dessen Display dann Google Maps zu sehen ist. Jetzt in der dunklen Jahreszeit schaltet sich aber oft das Fahrlicht automatisch ein, worauf Google Maps in den Nachtmodus wechselt. Auf dem schwarzen Hintergrund kann ich die Karte und die Navigationsanweisungen kaum noch erkennen.

¯!!! Den vom Fahrzeug gesteuerten Wechsel in den Nachtmodus können Sie in Android Auto verhindern. Starten Sie dazu die App und wechseln Sie in den Entwicklermodus. Hierfür öffnen Sie durch Antippen der drei Striche links oben das Menü und wählen „Info“. Nun tippen Sie mehrmals schnell hintereinander auf „Über Android Auto“, bis die App meldet, dass sie in den Entwicklermodus wechselt.

Danach taucht in dem Menü, das Sie über die drei Punkte rechts oben öffnen, der Punkt „Entwicklereinstellungen“ auf. Dort können Sie unter „Tag/Nacht“ wählen, ob die Umschaltung vom Fahrzeug oder vom Smartphone gesteuert wird, oder den Modus fest auf Tag oder Nacht einstellen. Wenn Ihr Infotainment sein Display bei Dunkelheit dimmt, dürfte die feste Einstellung auf Tag die beste Lösung sein. Den Entwicklermodus können Sie im Menü unter den drei Punkten wieder beenden; Ihre Einstellung bleibt erhalten. (ad@ct.de)

Hardware-Beschleunigung bei DVB Viewer aktivieren

¯??? Was muss ich in der TV-Software DVB Viewer einstellen, damit der HEVC-Datenstrom bei DVB-T2 HD von der Video-Engine meiner GPU dekodiert wird?

Über die DXVA2-Schnittstelle lassen sich die Video-Einheiten moderner GPUs nutzen und die CPU-Kerne bei der Wiedergabe von DVB-T2 HD entlasten.

¯!!! Video im HEVC-Format können die Video-Einheiten in der GPU wesentlich effizienter verarbeiten als die CPU-Kerne. Das senkt die Prozessorlast und reduziert die Leistungsaufnahme. Um die Hardware-Beschleunigung im DVB Viewer zu aktivieren, öffnen Sie unter Einstellungen die Optionen. Wählen Sie anschließend im linken Scroll-Feld DirectX aus.

Im rechten Fensterabschnitt im Reiter „Video“ wählen Sie im Auswahlfeld hinter HEVC Video Decoder den „LAV Video Decoder“ und hinter Video Renderer: „EVR Custom Video Renderer“ aus, falls dies nicht bereits der Fall ist. Klicken Sie nun auf die Schaltfläche „…“ hinter dem HEVC Video Decoder. Erschrecken Sie nicht vor dem sich öffnenden Eigenschaften-Fenster mit seinen zahlreichen Einstellmöglichkeiten. Wählen Sie in diesem Fenster oben rechts unter „Hardware Decoder to use" die Option „DXVA2 (native)“ aus und bestätigen mit OK. Letzteres gilt auch für das Optionen-Fenster.

Nach einem Neustart sollte die Video-Einheit in der GPU die Dekodierarbeit übernehmen. Dies erkennen Sie daran, dass die CPU-Last des DVB Viewer im Task Manager nur noch im einstelligen Prozentbereich liegt. Allerdings haben nur recht moderne Grafikkarten und in Prozessoren integrierte Grafikeinheiten Video-Engines, die die Wiedergabe von HEVC beschleunigen. (chh@ct.de)

HTTPS-Überwachung bei Kaspersky ausschalten

¯??? Aufgrund diverser guter Testergebnisse verwende ich bisher Kaspersky Internet Security. Vor Kurzem habe ich aber gelesen, dass das Programm meine Sicherheit reduziert, weil es sich in HTTPS-Verbindungen einklinkt. Kann ich dieses Verhalten womöglich abschalten?

In den erweiterten Einstellungen von Kaspersky Internet Security lässt sich die Überwachung von HTTPS-Verbindungen abschalten.

¯!!! Vor Kurzem haben Sicherheitsforscher die Virenscanner-Hersteller aufgerufen, auf die Überwachung gesicherter Verbindungen zu verzichten – zu groß sei das Risiko, dass Angreifer die Security-Software dazu missbrauchen, um vermeintlich gesicherte Verbindungen auszuspionieren. Um bei Kaspersky die Überwachung von HTTPS-Verbindungen abzuschalten, klicken Sie mit der rechten Maustaste auf das Icon im Infobereich der Taskleiste und wählen aus dem Kontextmenü „Einstellungen“.

Klicken Sie dort in der linken Spalte auf „Erweitert“ und in der rechten Spalte auf „Netzwerk“, um die Netzwerkeinstellungen zu öffnen. Unter der Überschrift „Untersuchung von sicheren Verbindungen“ findet sich die Option „Sichere Verbindungen nicht untersuchen“. Wenn Sie diese auswählen, erscheint ein Warnhinweis („Das Sicherheitsniveau wird reduziert.“). Klicken Sie auf „Fortsetzen“ und verlassen Sie die Einstellungen.

Wenn Sie Kaspersky ganz aus Ihrem Browser verbannen wollen, können Sie unter „Verarbeitung des Datenverkehrs“ das Häkchen „Skript für die Interaktion mit Webseiten in den Datenverkehr einbinden“ entfernen. Das beeinträchtigt aber unter anderem auch die Safe-Money-Funktion und die Kindersicherung des Sicherheitspakets.

Im Unterschied zu anderen Virenschutzpaketen akzeptiert Kaspersky diese Änderungen, ohne danach immer wieder zu betonen, dass man nicht die empfohlenen Sicherheitseinstellungen benutze. (ghi@ct.de)

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