c't 5/2017
S. 66
Hintergrund
Transparenz
Aufmacherbild

Transparenzhauptstadt Madrid

Ein P2P-Pionier krempelt eine Stadtverwaltung um

Pablo Soto ist ein Pionier der P2P-Software in Spanien. Die Musikindustrie prozessierte über Jahre gegen ihn, der Richter sprach ihn frei. Heute ist er Stadtrat (Concejal) von Madrid und setzt radikal auf Offenheit und Bürgerbeteiligung.

Pablo Soto gehören anteilig zwei Wohnungen, Katasterwert seiner Anteile im Jahr 2015 insgesamt 82.929 Euro, auf seinem Konto bei der Kutxabank waren am 20. Juli des Jahres 2587,18 Euro. Der Wert der Anteile an seinen Firmen belief sich an diesem Tag auf 79.452,83 Euro. Auf den Unternehmer, Jahrgang 1979, laufen zwei Hypothekenkredite über insgesamt 199.451,21 Euro.

All das wissen wir, weil Transparenz zum Wesenskern der Madrider Stadtregierung zählt, der Soto angehört. Noch bevor es das nationale Transparenzgesetz zur Pflicht machte, legten alle Mitglieder des Stadtparlaments ihre Vermögensverhältnisse offen. Zudem veröffentlichten alle außer denen der bisherigen Regierungspartei ihre Dienstkalender im Netz. Ziel jeweils: Bürgern die Mittel an die Hand geben, ihre gewählten Vertreter zu kontrollieren.

Weitere Bilder

Transparenzhauptstadt Madrid (1 Bilder)

Quelle: Bild: Carlos Daniel Gomero Correa, CC BY 2.0