c't 4/2017
S. 27
News
Embedded Systems, Storage

Raspi-Konkurrent mit HDMI 2.0 für 4K-Displays

Asus Tinker Board im Raspi-3-Format mit 2 GByte RAM, HDMI 2.0 und Gigabit-Ethernet.

Das schon im Sommer 2016 von Asus angekündigte Tinker Board im Format eines Raspberry Pi ist nun für etwa 65 Euro beim Distributor Farnell erhältlich. Leider hat Asus keine Detailinformationen zum Tinker Board veröffentlicht, auch nicht zu den unterstützten Linux-Versionen. Herzstück des Boards ist jedenfalls das System-on-Chip RK2388 der chinesischen Firma Rockchip.

Die Hardware verspricht einige attraktive Vorteile im Vergleich zum deutlich billigeren Raspi 3 – allerdings nicht bei der Rechenleistung: Die vier Cortex-A17-Kerne takten mit 1,8 GHz und verarbeiten nur 32-Bit-Code. Allerdings hat das Tinker Board mit 2 GByte doppelt so viel RAM wie der Raspi 3. Außerdem sind Video-Decoder für 4K-Auflösungen eingebaut sowie die vergleichsweise kräftige GPU ARM Mali-T764. Ein HDMI-2.0-Ausgang soll den Anschluss von 4K-Displays mit 60 Hz Bildwiederholrate erlauben.

Es gibt einen Gigabit-Ethernet-Adapter (Realtek RTL8211E), einen WLAN-Adapter mit 802.11b/g/n und Bluetooth 4.0 sowie den USB-Audio-Codec ALC4040. Das Tinker Board benötigt ein Netzteil mit 5 V/2 A. (ciw@ct.de)

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Grummeln im Speichermarkt

Intels Optane Memory mit 3D XPoint erscheint zunächst als Beschleuniger für Festplatten.

Noch größere Festplatten, mehr Layer beim 3D-Flash und der Verkauf von Teilen von Toshibas Flash-Fertigung – im Speichermarkt gab es in den vergangenen Tagen spannende Entwicklungen.

Den Anfang machte Toshiba: Das durch einen Finanzskandal und Milliardenverluste im US-Kraftwerksgeschäft in Zahlungsschwierigkeiten geratene Unternehmen möchte einen Teil seines Speichergeschäfts verkaufen. Im Verbund mit Western Digital (ehemals SanDisk) betreibt Toshiba das Unternehmen Flash Forward, das rund ein Drittel des weltweiten Flash-Speichers produziert.

Der Verkauf soll Ende März abgeschlossen sein. Zu den Interessenten gehören nicht nur Western Digital, angeblich sind auch Investmentfonds im Rennen. Nach eigenen Angaben hat Toshiba noch nicht entschieden, ob es das Speichergeschäft komplett oder nur in Teilen abgeben wird.

Derweil will der Flash-Hersteller SK Hynix seine 3D-NAND-Fertigung weiter ausbauen: Ab dem zweiten Quartal sollen Chips mit 72 Lagen TLC-Flash verfügbar sein. Die ersten Packages werden 16 Flash-Chips mit jeweils 256 GBit enthalten; damit würde ein einziger Speicherbaustein satte 512 GByte fassen. Im vierten Quartal will SK Hynix 16 512-GBit-Chips integrieren, die Bausteine könnten damit 1 TByte Speicherplatz zur Verfügung stellen.

Nicht nur Flash-Speicher, sondern auch DRAM will Tsinghua Unigroup in Zukunft produzieren. Dazu investiert das Unternehmen bis 2020 rund 200 Milliarden US-Dollar in moderne Chip-Fabs. Im chinesischen Nanjing soll ein eigener Stadtteil für in- und ausländische Fachkräfte entstehen.

Der Flash-Nachfolger 3D XPoint kommt ebenfalls langsam in Schwung. Intel-Chef Brian Krzanich versprach, in den kommenden Wochen Optane-SSDs an Partner zu liefern. Zunächst erscheinen die SSDs als M.2-Speicherkärtchen zur Beschleunigung von Festplattenzugriffen. Die Kapazitäten liegen derzeit bei maximal 32 GByte, die SSDs werden über zwei PCIe-3.0-Lanes angebunden und erreichen damit maximal 2 GByte/s.

Die Kapazität von Festplatten wird erneut ansteigen: Seagate will in den kommenden 18 Monaten eine Server-Festplatte mit 16 TByte Kapazität auf den Markt bringen. Sie wird voraussichtlich mit Helium gefüllt sein und mit acht Scheiben arbeiten. Zum Aufzeichnungsverfahren – ob Shingled oder Perpedicular Magnetic Recording – gibt es noch keine Informationen. (ll@ct.de)

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Erste Geräte mit Windows 10 IoT Enterprise

Hersteller von Industriesystemen liefern erste PCs mit Microsofts Embedded-Betriebssystem Windows 10 IoT Enterprise. Es findet beispielsweise in der Automatisierungstechnik, in Kassensystemen und bei Digital Signage seinen Einsatz. Microsoft vertreibt die Betriebssystemversion lediglich an Gerätehersteller (OEMs), welche es auf ihren Produkten vorinstallieren. Die Preise hängen von der Prozessorleistung ab, nicht vom Funktionsumfang. Laut Hardwaredistributor Avnet kostet die Lizenz für ein System mit Intel-Atom-Prozessor weniger als 40 US-Dollar.

In Deutschland hat der Hersteller ICP erste Rechner mit vorinstalliertem Windows 10 IoT Enterprise im Angebot. Die „Ready-to-Use“-Reihe beinhaltet unter anderem einen kompakten 7-Zoll-Touchscreen-PC mit zwei seriellen RS-232-Schnittstellen und zwei Gigabit-Ethernet-Ports. Antrieb verleiht ein passiv gekühlter Intel Celeron N2807 mit 4 GByte Arbeitsspeicher und 64 GByte mSATA-Speicher. WLAN, zwei USB-3.0-Anschlüsse und ein Lautsprecher sind ebenfalls integriert. Der Hersteller gibt den Preis mit etwa 890 Euro an. (amo@ct.de)