c't 3/2017
S. 122
Test
Notensatz-Software
Aufmacherbild

Schwarze Kunst

Fünf Notensatzprogramme im Vergleich

Mal eben die eigenen Noten zu Papier zu bringen: Das sollte mit dem PC besser gelingen als mit Bleistift und Papier. Dank Computerhilfe arbeitet es sich komfortabler, mit weniger Fehlern, und das Ergebnis lässt sich leichter an wechselnde Voraussetzungen anpassen.

Egal, ob man Noten mit der Maus, dem PC-Stift, per MIDI-Keyboard oder mit der PC-Tastatur eingeben möchte: Für Musikschaffende bieten moderne Notensatzprogramme zahlreiche Möglichkeiten, sich die Arbeit zu erleichtern. Das fängt mit dem Erfassen der Noten an, geht über die möglichst lesefreundliche Anordnung der Zeichen und Symbole, reicht über die problemlose Änderung von Tonart und Besetzung (Instrumente, Gesangsstimmen) und endet noch lange nicht bei der Kontrolle des Notentextes per Klanggenerator. Wir haben das Leistungsspektrum und das Bedienkonzept aktueller Programme getestet: Avid Sibelius, Finale von MakeMusic, Capella von Capella-Software und Forte aus dem Lugert-Verlag. Dazu kam das neue Dorico von Steinberg, das schon bei Erscheinen im Oktober 2016 großes Interesse erregt hatte.

Bei allen hier besprochenen Programmen dürfte eine Kombination aus Computer/MIDI-Tastatur und/oder Maus (Finger oder Stift beim Touchscreen) die beste, also primär genutzte Eingabe-Lösung sein. Denn beim Notensatz wirft schon das Erfassen korrekter „Rohdaten“ – sprich Noten – erstaunlich viele Probleme auf. Anders als beim eindimensionalen Textsatz hat das abendländische Tonsystem zwei voneinander unabhängige Dimensionen: Tonhöhe und Tondauer. Die allein wären leicht digital zu erfassen, käme nicht der „menschliche Faktor“ hinzu: Die Notenzeichen bilden nur einen Bruchteil dessen ab, was eine gute Wiedergabe ausmacht. Das fängt schon mit den grundlegenden Parametern an: Während die Tonhöhe fast immer eindeutig ist, kann die Tondauer höchst unterschiedlich dargestellt werden. Das erschwert die Live-Einspielung so sehr, dass trotz Quantisierung etliche nicht sinnvolle Noten – zu kurz, zu früh, zu spät – im Ergebnis erscheinen, die man mühevoll herauskorrigieren muss.

Weitere Bilder

Schwarze Kunst (1 Bilder)