c't 3/2017
S. 106
Praxis
Update-Stress: Windows 10
Aufmacherbild

Zehnkrampf

Updates und Upgrades für Windows 10 bändigen

Seit Windows 10 auf dem Markt ist, haben Anwender immer wieder mit Aktualisierungen zu kämpfen – die Palette reicht von Updates, die gar nicht erst herunterladen, über Fehlschläge bei Versions-Upgrades bis hin zu Neustarts, die ungesicherte Änderungen in den Orkus schicken.

Bockige Updates eröffnen in Windows 10 gleich zwei Baustellen. Denn zusätzlich zu den regulären monatlichen Updates stehen in Microsofts aktuellem System im Schnitt jedes halbe Jahr Versions-Upgrades an. Sie gehören zu dem, was Microsoft „Windows as a Service“ nennt. Bis dato sind das komplette neue Ausgaben von Windows 10, die als Upgrade-Installation auf den PC kommen. Weil sie das System regelmäßig um neue Funktionen erweitern, nennt Microsoft sie auch Feature-Upgrades. Dabei können andere Probleme auftauchen als bei den regulären Updates. In diesem Artikel geben wir Lösungstipps für beides – doch der Reihe nach.

In Windows 7 und 8.1 gab es bis September 2016 zu den monatlichen Patchdays oft regelrechte Patch-Fluten, denn zumeist wurden Sicherheits- und sonstige Probleme im System einzeln behandelt. Schon länger gibt es für beide Systeme jeweils mehr als 200 Updates, die bei Weitem nicht alle aufeinander aufbauen. Daher ist die Menge der Kombinationen an installierten und nicht installierten Updates schier endlos und der Testaufwand für neue Patches riesig, wenn sich einzelne Updates nicht früher oder später gegenseitig in die Quere kommen sollen.

Damit es bei Windows 10 gar nicht erst so weit kommt, verteilt Microsoft Aktualisierungen als „kumulative Updates“. Das sind mehr als bloße Sammelpatches, denn sie umfassen auch stets alle vorhergehenden Korrekturen – folglich wächst das jeweilige kumulative Update von Monat zu Monat ein wenig. In der Theorie lässt sich eine saubere Neuinstallation von Windows 10 mit nur einem einzigen Update-Paket auf den aktuellen Stand bringen.

Der Trobleshooter „latestwu.diagcab“ wendet auf einen Schlag ein paar gängige Handgriffe an, die Windows Update auf die Sprünge helfen können.

Ein Teil der in Windows 10 enthaltenen Software bekommt seine Aktualisierungen zwar via Windows Update, allerdings trotzdem in Form von separaten Päckchen. Dazu zählen außer Firmware- und Treiber-Updates auch Signaturen für den bordeigenen Virenwächter Defender, das monatliche „Windows-Tool zum Entfernen bösartiger Software“ und Sicherheits-Updates für den integrierten Adobe Flash Player. Hin und wieder kommt es zudem vor, dass Microsoft Veränderungen am Servicing Stack vornimmt, also an jenen Bestandteilen von Windows, die unter anderem für Download und Installation von Updates zuständig sind. Solche Aktualisierungen kommen dann ebenfalls als separate Pakete – meist sind sie ohnehin Voraussetzung zur Installation neuerer kumulativer Updates.

Wehe, wenn!

Nach unseren Eindrücken zicken Microsofts kumulative Updates durchaus weniger herum als die Massen einzelner Patches, mit denen Windows 7 und 8.1 bis vor kurzem bedacht wurden. Wenn doch, nervt Windows 10 allerdings mehr: Wo man in früheren Windows-Ausgaben ein allzu sperriges Update einfach ausblenden konnte, versucht Windows 10 jeden Tag aufs Neue, die Aktualisierung einzuspielen.