c't 3/2017
S. 168
Praxis
Debian-Pakete selbst bauen
Aufmacherbild
Bild: Rudolf A. Blaha

Pakete statt make install

Aus aktueller und gepatchter Software eigene Debian-Pakete bauen

Möchten Sie ein Programm ausprobieren, das Ihr Debian oder Ubuntu noch nicht kennt? Einen individuellen Patch einfügen? Oder statt der verstaubten Version aus dem Standard-Repository eine brandneue installieren? Dann bauen Sie doch ein eigenes Paket. So können Sie das Programm später auch mühe- und restlos wieder deinstallieren.

Die Paketverwaltung ist eine große Errungenschaft moderner Linux-Distributionen: Sie sorgt dafür, dass neben dem gewünschten Programm auch alle nötigen Bibliotheken automatisch installiert werden. Die wahre Stärke aber liegt darin, Software restlos wieder zu entfernen. So können Anwender bedenkenlos diverse Programme oder mehrere Versionen ausprobieren, ohne sich das System schleichend zu vermüllen, weil sich etwa mehrere Versionen verschiedener Bibliotheken anhäufen.

Übersetzt man ein Programm aus den Quellen selbst, weil man zum Beispiel einen Patch einfügen oder eine brandneue Version ausprobieren möchte, für die es noch keine Pakete gibt, verliert man den Komfort der Paketverwaltung: Mit dem althergebrachten Dreiklang configure; make; make install machen sich die Pakete meist in verschiedenen Verzeichnissen unterhalb von /usr/local breit oder verteilen sich anderweitig im System.