c't 24/2017
S. 35
News
Notebook-Prozessor

Core-i-Prozessor mit AMD-Grafikeinheit

Gerüchte gab es schon länger, nun hat Intel die Katze offiziell aus dem Sack gelassen: Der Prozessor-Gigant bringt einen Notebook-Chip, der hauseigene CPU-Kerne mit einer Grafikeinheit von AMD kombiniert. Der Kombi-Chip soll bereits im Frühjahr 2018 erscheinen und Teil der achten Core-i-Generation werden. Bislang gibt es in dieser für Notebooks nur Vierkern-CPUs der U-Serie mit 15 Watt TDP für besonders dünne Geräte. Der CPU-Teil des neuen Kombi-Chips soll hingegen zur viel leistungsstärkeren H-Serie gehören, die bislang Vier- und demnächst Sechskerner mit 45 Watt TDP umfasst.

Ob diese Abwärmeklasse auch mit der vom AMD zugelieferten GPU zu halten sein wird, ist unklar, da es zur ihr noch kaum Informationen gibt: AMD fertigt die GPU in Intels Auftrag als Semi-Custom-Design. Unter dieser Bezeichnung laufen unter anderem auch die Prozessoren der Spielkonsolen PlayStation 4 (Pro) und Xbox One/ S/ X (siehe auch S. 14). Gesichert ist bislang nur, dass die Grafikeinheit HBM2-Speicher nutzen wird. Laut Intel soll sie genügend 3D-Leistung für aktuelle Top-Spiele haben, was nach Mittelklasse-Grafikkarte klingt. Die Verbindung zwischen Intel-CPU und AMD-GPU erfolgt wohl über normale PCIe-Lanes auf der gemeinsamen Trägerplatine. Die AMD-GPU kommuniziert mit dem HMB2-Speicher hingegen über Intels Interposer-Alternative EMIB, die erstmals bei einem Consumer-Produkt zum Einsatz kommt. (mue@ct.de)