c't 24/2017
S. 104
Test
Prozessorkühler
Aufmacherbild

Im Hektowattbereich

Prozessorkühler für AMD Ryzen Threadripper

Die High-End-Prozessoren Ryzen Threadripper stellen mit neuer Fassung und 180 Watt Abwärme besondere Anforderungen an CPU-Kühler. Schaffen es letztere dennoch, ihren Job leise zu verrichten?

Mit Ryzen Threadripper gelang AMD der Überraschungscoup des Jahres: Die High-End-Prozessoren mit bis zu 16 Kernen liefern Spitzen-Performance zum moderaten Preis und setzten die Intel-Konkurrenz damit erheblich unter Druck. Wer sich solch ein Hochleistungssystem selbst zusammenbauen möchte, braucht außer Prozessor und passendem X399-Mainboard einen potenten Kühler für die CPU-Fassung TR4.

Die Ansprüche an die Kühler liegen dabei deutlich über denen von Ryzen- oder Core-i-Prozessoren, denn unter Volldampf verheizen die Ryzen Threadripper mit 180 Watt das Doppelte bis Dreifache von AM4- und LGA1151-CPUs. Zudem passen bisher erhältliche Modelle nicht auf AMDs neue High-End-Plattform, weil die Threadripper-Prozessoren deutlich größer sind und die vom Server-Prozessor Epyc abgeleitete Fassung und Kühlerbefestigung verwenden. Wohl auch deshalb gibt es derzeit gerade einmal eine Handvoll TR4-Luftkühler, von denen wir den Arctic Freezer 33 TR sowie von Noctua den NH-U12S TR4-SP3 und den NHU14S TR4-SP3 getestet haben. Sie kosten zwischen 35 und 80 Euro.

Bei allen drei Kandidaten handelt es sich um Tower-Kühler, deren Luftstrom parallel zum Mainboard verläuft. Im Vergleich zu Top-Blowern vergleichbarer Größe ist die Kühlleistung etwas besser, weil die Luft hinter dem Kühler ungehindert weiterströmen kann. Allerdings geht das zu Lasten der umliegenden Bauteile auf dem Board, da dort Flaute herrscht. Aus diesem Grund drapieren die Board-Hersteller auf den Spannungswandlern für die CPU hoch aufragende Kühlkörper und Heatpipe-Konstruktionen. Wir empfehlen im PC-Gehäuse im Heck und Dach Ventilatoren einzubauen, um einen Hitzestau in diesem Bereich zu vermeiden.

Fassungsspezialitäten