c't 24/2017
S. 126
Wissen
PDF 2.0
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Reife Leistung 2.0

Neue ISO-Spezifikation des Dokumentenstandards PDF

Der über neun Jahre gereifte ISO-Standard PDF 2.0 bringt sichere Verschlüsselung, eine EU-konforme digitale Signatur und Verbesserungen für die barrierefreie und die E-Reader-Darstellung. Auch ans Entrümpeln hat man gedacht.

Als das Portable Document Format vom Quasi- zum ISO-Standard wurde, ging alles Schlag auf Schlag. PDF-Erfinder Adobe übergab seine PDF-1.7-Spezifikation an die International Organization for Standardization, die das Werk kurzerhand und technisch unverändert zur Norm ISO 32000-1 erklärte. Umso zeitintensiver gestaltete sich die Weiterentwicklung zum ersten echten ISO-Format: Neun Jahre rangen, diskutierten und feilten die zuständigen Gremien, bis sie im Juli 2017 endlich den fast tausend Seiten starken Nachfolger ISO 32000-2 präsentieren konnten: „Document management – Portable document format – Part 2: PDF 2.0“.

Dabei hat nicht „die ISO“ als übermächtige Organisation ein neues Datenformat aus dem Boden gestampft. Vielmehr bietet sie den Rahmen, in dem sich Experten die Köpfe heißreden, über Vorschläge abstimmen und schließlich das gemeinsame Ergebnis formulieren und veröffentlichen. In diesem Fall saßen PDF-Fachleute aus fast allen Kontinenten mit am Tisch, große Unternehmen ebenso wie kleinere. Eine wichtige Rolle spielt der Industrieverband PDF Association, dem die meisten PDF-Software-Hersteller angehören. Adobe besitzt nach wie vor großen Einfluss, doch auch andere Mitglieder des Gremiums konnten ihre Vorstellungen realisieren. Unter anderem befreiten sie den Standard von diversen Altlasten und proprietären Techniken.

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