c't 23/2017
S. 34
News
Server & Storage

Höhere Festplattenkapazität durch MAMR

Western Digital hat eine neue Technik zur Steigerung der Festplattenkapazität vorgestellt: MAMR, Microwave Assisted Magnetic Recording, soll bis zum Jahr 2025 Festplatten mit 40 TByte Kapazität ermöglichen – bei heute üblicher Baugröße.

Die Scheibenkapazität lässt sich nur durch die Verkleinerung des für die Speicherung eines Bits erforderlichen Platzes steigern. Die zur Ummagnetisierung notwendige Magnetfeldstärke aber setzt Grenzen für die Miniaturisierung des Schreibkopfes. Western Digital geht das Problem nun mit Mikrowellentechnik und einem veränderten Produktionsverfahren für den Kopf an.

Die Verkleinerung der Köpfe erreicht WD durch Fertigung im sogenannten Damascene-Prozess. Dabei werden Materialien in vorab eingeätzte Vertiefungen eingebracht. Die Verkleinerung geht jedoch mit einer sinkenden Magnetfeldstärke einher.

Mit Hilfe eines Mikrowellensenders (Spin Torque Oscillator) will WD die Speicherdichte von Festplatten deutlich erhöhen. Bild: Western Digital

Diesem Problem begegnet WD mit einem zweiten Baustein: Am Schreibkopf wird ein Mikrowellensender (Spin Torque Oscillator) angebracht, der die Magnetisierung des Materials unterstützt. Das soll für eine schnelle und sichere Magnetisierung der Plattenoberfläche ausreichen. Das Lesen der schmaleren Datenspuren ist mit konventioneller Technik weiterhin möglich, die Leseköpfe sind kleiner.

WD will die Datendichte mit diesen Techniken von derzeit rund 1,1 Terabit pro Quadratzoll auf bis zu 4 Terabit pro Quadratzoll steigern. Dabei kommt konventionelles PMR (Perpendicular Magnetic Recording) zum Einsatz. MAMR-Festplatten dürften daher mindestens genauso schnell sein wie aktuelle PMR-Festplatten, sowohl beim sequenziellen Schreiben als auch beim Zugriff auf zufällige Adressen.

WD positioniert die MAMR-Festplatten vor allem als Datenlager für Big-Data-Anwendungen, nicht für Desktop-PCs. Dabei dürften nicht nur die Kosten für die neuen Festplatten eine Rolle spielen, sondern auch die Tatsache, dass solche hohen Kapazitäten in den meisten PCs gar nicht benötigt werden – und WD damit dort auch keinen Markt sieht. (ll@ct.de)

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LTO-8-Laufwerke und -Bänder

IBM kündigt Laufwerke und Speichermedien der achten LTO-Generation an. Sie speichern auf LTO-Ultrium-8-Bändern bis zu 12 TByte unkomprimierte Daten, also doppelt so viel wie beim 2015 eingeführten Vorgänger LTO-7. Erwartungsgemäß verdoppelt sich auch die Kapazität beim Abspeichern von komprimierten Daten – bei gleicher Kompression um den Faktor 2,5 – von 15 auf 30 TByte.

Das Laufwerk IBM TS2280 H8S speichert bis zu 12 TByte auf LTO-8-Bändern.

LTO-8 soll sich mit bis zu 300 MByte/s beschreiben lassen, komprimiert sind es dann 750 MByte/s. Das neue Laufwerk TS2280 beschreibt und liest auch LTO-7-Bänder, aber keine LTO-6-Medien mehr. Bisher war es bei Tape Drives üblich, dass sie jeweils auch noch Backups auf Bändern der Vorvorgängergenerationen auslesen können.

Das Bandlaufwerk TS2280 H8S mit SAS-6G-Interface soll noch vor Jahresende lieferbar sein. Preise nennt IBM bisher nicht, der LTO-7-Vorgänger TS2270 H7S ist ab rund 4000 Euro erhältlich. Die Firma mLogic wiederum kündigt das externe Laufwerk mTape LTO-8 mit IBM TS2280 und Thunderbolt-Interface an; es soll 6300 Euro kosten.

LTO-8-Bänder werden ab Dezember von den Herstellern IBM, HPE, Quantum, FujiFilm und Sony erwartet. LTO-7-Bänder mit 6 TByte netto kosten rund 100 Euro. (ciw@ct.de)

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Lithium- statt Blei-Akkus für USVs

Für die unterbrechungsfreien Stromversorgungen (USVs) Liebert Tringery Cube (ab 150 kW) und Liebert eXL S1 (ab 300 kW) bietet der Hersteller nun Lithium-Ionen-Akkus als Alternative zu den gängigen Blei-Säure-Akkus an. Li-Ion-Akkus sind bei gleicher Kapazität kleiner und leichter und sollen länger halten.

Die Marke Liebert gehört der Firma Vertiv, die früher Emerson Network Power hieß. Vertiv arbeitet daran, Li-Ion-Akkus auch für alle anderen Drei-Phasen-USVs aus dem Lieferprogramm anzubieten. (ciw@ct.de)