c't 23/2017
S. 68
Hintergrund
Elektro-Mobilität
Aufmacherbild
Bild: Bosch

Kleine Stromer

Fahrräder und Roller mit Elektromotor auf dem Vormarsch

Elektromobilität dreht sich nicht nur um E-Autos. Schon längst dringen Elektroantriebe auch in andere Nischen vor: Etliche Hersteller planen, mit Fahrrädern oder gar Rollern die gesamte Branche und vielleicht sogar die Nahverkehrskonzepte umzukrempeln.

Besonders viel Bewegung steckt derzeit in der Entwicklung rund um die „leichte E-Mobilität“ – also die von Fahrrädern und Rollern mit Elektromotor.

Während E-Bikes vor wenigen Jahren noch vor allem rüstige Senioren ansprachen, entdeckt nun zunehmend auch jüngeres Publikum den Vorteil elektrischer Kraftunterstützung und Techniken zur Verbesserung des Fahr- und Bremsverhaltens.

Auch die Diskussion um Fahrverbote für Diesel-Autos und -Lieferwagen in den Innenstädten befeuert die Suche nach „grünen“ Alternativen für diese Strecken. Etliche Hersteller tüfteln an neuen Lösungen, um auf kurzen Strecken unabhängig vom Auto zu werden oder die „letzte Meile“ zu überbrücken. Hier gibt es eine Vielzahl an unterschiedlichen Anforderungen: Lieferdienste müssen in der Fußgängerzone zum beliefernden Geschäft gelangen, Pendler wollen dagegen schnell und bequem vom Bahnhof ins Büro kommen, und Bringdienste sollen die Essensbestellung zügig in Wohngebiete bringen, in denen jedoch Parkplätze Mangelware sind. Wieder andere wollen mit einem Pedelec oder einem Mountainbike am Wochenende ohne Anstrengungen auf Tour gehen.

So vielfältig wie die Anforderungen fallen auch die Transport-Konzepte aus. Die Spanne reicht vom Klapproller bis zum E-Lastenrad. Spannend dabei: Für kleine E-Mobile arbeiten unterschiedlichste Branchen zusammen – unter anderem die hochindustrialisierten Automobilzulieferer, Hersteller von Consumer-Elektronik und die eher handwerklich orientierte Fahrradindustrie.