c't 23/2017
S. 150
Praxis
Digital Signage
Aufmacherbild
Bild: Albert Hulm

Nicht einfach laufen lassen

Öffentliche Bildschirme unter Windows konfigurieren und überwachen

Digitale Anzeigen werden von vielen Menschen gesehen. Fehlermeldungen und Einblendungen sind daher peinlich, aber sie fallen dem Administrator oft nicht sofort auf. Wir stellen die Einrichtung und eine eigene webbasierte Software für Betrieb und Monitoring vor.

Ein Desktop-Computer, eine Dia-Show im Vollbildmodus, ein großer Monitor, fertig ist die digitale Anzeige für Fahrpläne, Angebote oder Werbevideos. Das scheinen zumindest die Betreiber vieler Bildschirme zu glauben und verpacken die Geräte anschließend in der Hoffnung, sie nie wieder warten zu müssen, schlecht erreichbar in unzugänglichen Kisten. Dass die Rechnung nicht lange aufgeht, sieht man als aufmerksamer Beobachter an Bahnhöfen, in Behörden, Schulen und Kaufhäusern immer wieder. Auf der Tumblr-Seite pbsod.tumblr.com hat die Community eine lange Liste mit teilweise sehr originellen Fehlern zusammengetragen. Das Hauptproblem: Ein Desktop-Betriebssystem benötigt einiges an Überzeugungsarbeit, um als reines Anzeigegerät zu kooperieren. Außerdem darf man sich als Administrator nicht der Illusion hingeben, dass es mit der einmaligen Einrichtung getan wäre. Nur mit einem durchdachten Monitoring hat man überhaupt eine Chance, von Fehlern auf den Displays zu erfahren.

Plattform-Wahl

Vor der Installation gilt es, die Hardware- und Softwareplattform auszuwählen. Für eine Lösung basierend auf Raspberry Pi und Linux sprechen ganz klar die niedrigen Kosten, der geringe Stromverbrauch und der Betrieb ohne Lüfter. Auch Google hat den Markt erkannt und bietet mit dem Chromebit von Asus einen Compute-Stick für Digital Signage auf Basis von ChromeOS. Lizenzkosten fallen nicht an und der Stromverbrauch ist niedrig. Für kleine Umgebungen kann das ein schneller Weg zur Einrichtung eines Displays sein.