c't 21/2017
S. 59
Test
Mähroboter mit WLAN
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Mäh-LAN

Rasenmähroboter Worx Landroid S im Test

Vernetzte Mähroboter sind sonst nur jenseits der 1000-Euro-Marke zu haben. Der WLAN-fähige Landroid S stutzt den Rasen für weniger Geld und lässt sich dabei mit dem Smartphone aus der Ferne kontrollieren.

Der Mähroboter Landroid S der Marke Worx stammt vom chinesischen Hersteller Positec Tools, der seine Garten- und Elektrowerkzeuge vor allem über hiesige Baumärkte vertreibt. Wir testeten den orangenen WR105SI, der mit einem Lithium-Ion-Akku mit 20 Ah Kapazität bestückt ist. Bis auf die unterschiedliche Akkukapazität bieten alle Landroid-S-Modelle den identischen Funktions- und Lieferumfang. Grundsätzlich gibt es die neue „S-Klasse“ in drei unterschiedlichen Ausführungen für Grundstücke von 450 bis 700 Quadratmeter.

Während die vernetzten Robotermäher der Konkurrenz meist vom Fachhändler installiert werden müssen, ist man beim Landroid S selbst gefordert. Im Paket liegen 130 Meter Begrenzungsdraht, 180 Kunststoffheringe und die Ladestation mit 10 Meter langer Zuleitung. Der Begrenzungsdraht wird mit den Erdankern rund um den zu mähenden Bereich verlegt. Da er nur auf der Grasnarbe liegt, lässt sich die Begrenzung einfach korrigieren, falls man mit dem Mähergebnis an einigen Stellen nicht zufrieden ist.

Ein Suchdraht zum Anfahren der Ladestation aus der Mitte des Mähbereiches gibt es nicht, der Landroid S findet seinen Weg über die Außengrenzen zurück. Da er denselben Weg auch nutzt, um verschiedene Mähzonen zu erreichen, zeigte das Mähergebnis nach einigen Wochen im äußeren Bereich Tendenzen zur Spurbildung.

Insgesamt wirkt der Landroid S solide verarbeitet, trotz 7,4 kg Gewicht lässt er sich dank der hinteren Griffmulde gut tragen. Einen Diebstahlschutz bietet er nicht, ein einmal registrierter Mäher lässt sich jedoch nicht ohne Hilfe des Kundendienstes mit einem neuen Account verbinden. Der Landroid S ist mit einem WLAN-Modul (2,4 GHz) ausgestattet.

Die Ersteinrichtung gerät etwas umständlich, da vor der Anmeldung in der App ein Firmware-Update ansteht. Dieses muss man von der Worx-Supportseite auf einen USB-Stick übertragen und diesen in den USB-Anschluss des Rasenmähers stecken. Da der Landroid S kein Display besitzt, muss man sich mit allerlei bunten Blink-Codes herumschlagen. Am Ende ist die aktuelle Firmware installiert und die weitere Ersteinrichtung lässt sich bequem vom Handy aus erledigen. Über die für Android und iOS kostenlos erhältliche Landroid-App legt man einen Kunden-Account an und meldet den Mäher durch Eingabe seiner Seriennummer an. Künftige Firmware-Updates sollen nach Angaben des Herstellers per WLAN erfolgen.

Per App lässt sich ein Mähplan anlegen und der Status des Gerätes abrufen. Der Wochenplaner erlaubt pro Tag nur ein Zeitfenster, darüber hinaus lässt sich ein zusätzlicher Mähvorgang für die Außengrenze setzen. Das Kopieren von Zeitfenstern ist nicht möglich, man muss sich Tag für Tag vorarbeiten. Zwei Regenfühler auf der Oberseite messen die Feuchtigkeit und sorgen dafür, dass der Roboter nach einem Schauer zunächst in der Station verweilt.

Über die Cloud-Anbindung lässt sich der Status auch außerhalb des heimischen Netzes einsehen. Die Informationen der App sind dabei nicht immer hilfreich: Wenn der Mäher außerhalb des WLAN liegen bleibt, kann er die Fehlermeldungen auch nicht mehr in die Cloud übermitteln.

Der WR105SI kann mit einer Ladung etwa 40 Minuten lang mähen, danach muss er für 1,5 Stunden an die Ladestation. Dort dockt er seitlich an. Der Boden der Ladeplatte ist durchbrochen und wird mit der Zeit von der Grasnarbe durchwachsen. Wie andere Roboter seiner Klasse mäht der Landroid S nach dem Zufallsprinzip, geht dabei aber durch geschicktere Wendemanöver etwas flotter zur Sache als die vernetzten Mäher von Gardena oder Viking. Er findet den Weg auch durch schmale Korridore. Mit 68 dB ist er eher ein lauterer Vertreter seiner Zunft, zum Schutz nachtaktiver Tiere sollten die Roboter aber ohnehin nicht bei Dunkelheit unterwegs sein.

Das Mähwerk ist seitlich versetzt montiert, sodass er die Außenkante des Mähbereichs bei seinen Randfahrten bis 4 Zentimeter schneidet. Der Mäher arbeitet mit drei beidseitig geschliffenen Stahlklingen – 9 Ersatzmesser liegen bei.

Fazit

Tabelle
Tabelle: Worx Landroid S

Der Landroid S mäht und mulcht zu einem vergleichsweise günstigen Preis. Die WLAN-Abdeckung auf den meisten Privatgrundstücken dürfte allerdings lückenhaft sein, sodass die Cloud-Anbindung per WLAN sicher nicht optimal gelöst ist. Zumindest reicht sie aus, um dem Mäher von unterwegs ab und an auf die Finger zu schauen und zur Not dem Nachbarn Bescheid zu geben. Wer einen Gartenroboter mit mehr Internetspielereien sucht, muss auch mehr ausgeben. (sha@ct.de)