c't 21/2017
S. 75
Praxis
SIM-Karten

SIM nach Maß

SIM-Karten auf die richtige Größe bringen

SIM-Karten gibt es in drei gängigen Größen: Mini, Micro und Nano. Was tun, wenn die aktuelle SIM-Karte nicht ins neue Handy passt?

Die Freude am neuen Handy währt nicht lang, wenn beim Einlegen der SIM-Karte auffällt, dass sie nicht passt. Denn SIM-Karten gibt es in unterschiedlichen Formaten. Mit den ersten D-Netz-Handys lösten die Mini-SIMs die bisherigen im Scheckkartenformat ab. 2010 gab es dann die ersten Geräte mit der noch etwas kleineren Micro-SIM, 2012 kam die Nano-SIM auf den Markt. Sie ist inzwischen der Quasi-Standard. Wechselt man auf ein neueres Gerät, hat die SIM-Karte deshalb oft das falsche Format – meistens ist sie zu groß.

Gute Adapter fixieren die SIM-Karte so, dass sie nicht herausfallen oder -rutschen kann (rechts). Einfache Einlegeadapter (links) sind sehr fummelig zu bedienen, weil die Karte leicht herausfallen kann.

Natürlich kann man sich beim Provider die passende SIM-Karte bestellen. Die Bearbeitung dauert ein bis mehrere Tage, die neue Karte muss dann noch aktiviert werden. Außerdem verlangen die Provider für den Kartentausch zum Teil happige Preise; diese reichen von 5 Euro bei Vodafone über 15 Euro bei Congstar, 20 Euro bei Jamobil und Pennymobil, 25 Euro bei O2 bis hin zu 30 Euro bei Telekom-Laufzeittarifen, während es eine Ersatzkarte anderswo gratis gibt, beispielsweise bei Nettokom.

Von groß nach klein

Man kann eine Karte aber auch selbst aufs passende Maß zurechtschneiden. Am einfachsten und sichersten geschieht das mit einer Stanze, in die die Karte eingelegt wird. Diese sind für deutlich weniger als 10 Euro erhältlich. Hat man keine, bittet man in einem Mobilfunkladen um Hilfe. Wer sich lieber selbst hilft, lädt sich im Internet eine Schablone herunter, klebt sie auf die Karte und schneidet sie mit einer scharfen Schere zurecht. Dabei muss man allerdings extrem sorgfältig arbeiten. Schablonen, die nur das kleinere Kartenmaß des Ziels zeigen, sind unbrauchbar; Sie brauchen eine Schablone, die anzeigt, an welcher Stelle geschnitten werden muss.

Das Zuschneiden oder Stanzen von Mini- auf Micro-Format ist vollkommen problemlos: Selbst wenn die Kontaktfläche sehr groß ausfällt, schneidet man sie üblicherweise nicht an. Bringt man die Karte auf Nano-Format, kann es aber sein, dass die Kontaktflächen beschnitten werden. Das ist grundsätzlich kein Problem, weil der Chip der Karte in der Mitte der Kontaktfläche sitzt und sehr klein ist. Allerdings sollte man sicherheitshalber die Kanten mit einer Feile vorsichtig entgraten, damit kein Kontakt zwischen den Rändern der Kontaktfläche und einem möglicherweise leitfähigen SIM-Karten-Träger entsteht.

Beim Zuschneiden auf eine Nano-SIM entsteht aber noch ein anderes Problem: Nano-SIM-Karten sind nur 0,67 mm stark, die größeren Formate hingegen 0,76 mm. Bringt man eine Mini- oder Micro-SIM auf Nano-Format, ist sie deshalb deutlich zu dick. Einige Smartphone-Hersteller warnen in ihren Betriebsanleitungen ausdrücklich davor, solche zu dicken Karten einzulegen, weil sie die Kontakte im Handy beschädigen können. In der Praxis haben wir solche Karten unzählige Male in verschiedensten Handys eingesetzt, passiert ist dabei nichts. Die Karten wieder herauszubekommen gestaltete sich aber oft schwierig, sowohl bei Schubladen- als auch bei Federsystemen.

Von klein nach groß

Moderne Karten werden als Multi-SIM geliefert. Diese enthält alle Formate, man muss die gewünschte Karte nur an der richtigen Stelle herausbrechen. Dabei sollte man aber sehr vorsichtig vorgehen, denn wenn man versehentlich ein zu kleines Format herausgebrochen hat, darf man die Karte nicht einfach wieder in die Aussparung zurückdrücken. Dann bestünde die Gefahr, dass die Karte im Gerät aus ihrer Halterung herausrutscht, beispielsweise durch den Druck der Kontaktflächen, dadurch verkantet und sich nicht mehr ohne Werkzeug entfernen lässt.

Will man eine kleine Karte auf ein größeres Format bringen, muss man sich einen passenden Adapter besorgen. Am besten sind solche, die die Karte so fixieren, dass sie sich weder nach oben oder unten bewegen kann, etwa die von Wicked Chili (rund 5 Euro pro Satz). Unpraktisch sind hingegen offene Adapter, aus denen die Karte herausfallen kann; in diesen sollte man die SIM-Karte bei Bedarf mit einem kleinen Tröpfchen Klebstoff dauerhaft fixieren – bei Tesafilm besteht die Gefahr, dass dieser sich löst und am Gerät hängenbleibt. Idealerweise verwenden Sie echte Nano-Karten: Diese tragen auch in einem Adapter kaum auf, weil sie dünner als Micro- und Mini-SIMs sind. (uma@ct.de)