c't 20/2017
S. 31
News
Spieletipps

Kunststück

Impresja ist ein Spiel um Kunst, Farben und Geometrie.

Im Rätselspiel Impresja (Windows, 3 Euro) von Adam Tarnowski dreht sich alles um die richtige Perspektive. Der Spieler ist in einer labyrinthartigen Kunstgalerie gefangen, aus der er entkommen muss. Zunächst erscheint das unmöglich. Der Spieler muss mit der Umgebung experimentieren, damit ihm etwa eine Statue den Weg weist und in einem Gemälde aus der richtige Perspektive heraus ein Ausgang erscheint.

Die Aufgaben erinnern an Grafiken von M.C. Escher und fordern ein gutes Verständnis für Farben und Geometrie. Das führt zu schwindelerregenden Effekten, die ungeduldige Spieler frustrieren können. Wer sich auf das eigenwillige Spielprinzip einlässt, den erwartet ein farbenfroher Trip in die Welt der Kunst und der Geometrie. (Andreas Müller/hag@ct.de)

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Das Runde muss ins Eckige

Behold The Kickmen gelingt der Spagat zwischen Satire und Spielspaß.

Die nicht ganz ernst gemeinte Fußballsimulation Behold The Kickmen (Windows, macOS, 4 Euro) richtet sich vor allem an Menschen, die keine Ahnung von Fußball haben. Tutorials erklären Schritt für Schritt die Grundzüge vom Passen bis zur Abseitsregelung. Jeder Sieg schaltet eine weitere Fähigkeit frei. Dazu gibts einen simplen Management-Teil.

Den Comedy-Spezialisten von Size Five Games ist eine treffsichere Genre-Parodie gelungen. In den besten Momenten ist der Computerkick ein witziger Mix alter Lucasarts-Adventures und „Sensibles World of Soccer“. Schade nur, dass es keinen Multiplayer-Modus gibt. Davon abgesehen sind die Kickmen ein unterhaltsamer Pausensnack für Fußballfans und solche, die es nicht werden wollen. (Andreas Müller/hag@ct.de)

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In letzter Sekunde

He Beat Her entstand in nur zwei Tagen bei einem Ludum-Dare-Wettbewerb.

Das aufwendig illustrierte He Beat Her (Windows, macOS, Linux, kostenlos) ist ein ungewöhnlicher Mix aus Text-Adventure und Roguelike. Der Spieler übernimmt die Rolle eines Anwalts, der seinen Schützling wegen eines Missbrauchsvorwurfs verteidigen muss. Dummerweise steht das Urteil kurz bevor und der Spieler hat nur wenige Minuten Zeit, um den Fall zu gewinnen. Also gibt er wie in einem alten Text-Adventure Befehle ein wie „Think“ oder „Talk“. Die meisten Aktionen führen in Sackgassen und beenden das Spiel vorzeitig. Allerdings lernt man daraus wichtige Hintergründe zum Fall, um letztlich einen Freispruch zu erreichen. Dabei muss man mitunter unmoralische Entscheidungen treffen.

Der Entwickler Zephyo verspricht über 200 mögliche Entscheidungen, die zu über 40 verschiedenen Enden führen. Aufgrund des ernsten Missbrauch-Themas sorgt das Spiel für Gesprächsstoff. (Andreas Müller/hag@ct.de)

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Howdy, Cowboy!

Hinter der schrägen Fassade von West of Loathing versteckt sich ein motivierendes Rollenspiel.
Video: c’t zockt „Impresja“, „Behold The Kickmen“, „He Beat Her“ and „West of Loathing“

Das Rollenspiel West of Loathing (Windows, macOS, Linux, 11 Euro) stellt so manch nostalgische Vorstellung vom Wilden Westen auf den Kopf. Angeblich haben sich die Tore zur Hölle geöffnet und alle Kühe in Dämonen verwandelt. Ein junges Greenhorn soll den Spuk beenden. Die Strichmännchen-Zeichnungen passen wunderbar zur schrägen Story. Neben dämonischen Kühen jagen sie auch böse Kobolde, Geisterpferde und Gangsterbanden. Die Kämpfe laufen dabei konventionell wie in einem Japan-RPG ab. Trotz der minimalistischen Grafik entpuppt sich West of Loathing als ernstzunehmendes Rollenspiel, gemixt mit witzigen Dialogen und vielen absurden Momenten. (Andreas Müller/hag@ct.de)

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