c't 2/2017
S. 16
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Notebook-Komponenten

Wenn der Kaby mit dem Pascal …

Frische Notebook-Hardware von Intel und Nvidia: Siebte Core-i-Generation und Mittelklasse-GPU GTX 1050 (Ti)

Intel komplettiert die siebte Core-i-Generation mit Quad-Core-Prozessoren, Nvidia schickt neue Mittelklasse-GPUs ins Rennen. Wir haben erste Messungen an einem Notebook mit beiden Neuerungen vorgenommen.

Zwar wurden schon auf der IFA Anfang September einige Prozessoren aus der siebten Generation der Core-i-Prozessoren (Codename Kaby Lake) vorgestellt, doch dabei handelte es sich lediglich um wenige Doppelkern-Modelle für Notebooks (siehe Seite 110). Die große Welle der Kaby-Lake-CPUs folgt erst jetzt: Intel stellte auf der CES Anfang Januar zwanzig neue Mobilprozessoren vor, darunter vor allem leistungsstarke Vierkerner (siehe Tabelle). Der Start erfolgte gleichzeitig zu den gesockelten Kaby-Lake-Prozessoren für Desktop-PCs (siehe S. 106).

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Tabelle: Mobil-CPUs der siebten Core-i-Generation (Kaby Lake)

Obwohl der Schritt von der sechsten Core-i-Generation (Skylake) hin zur siebten (Kaby Lake) technisch ein kleiner ist, machen sich Intels Bemühungen hinsichtlich eines verbesserten 14-nm-Fertigungsprozesses bemerkbar. So gesteht Intel dem künftig wohl häufig anzutreffenden Core i7-7700HQ einen garantierten Basistakt von 2,8 GHz zu; der Turbo darf auf bis zu 3,8 GHz hochdrehen. Das ist nicht nur mehr als beim direkten Vorgänger Core i7-6700HQ (2,6 GHz / 3,5 GHz), sondern liegt auch über dessen stärkerem und teurerem Bruder Core i7-6820HQ (2,7 GHz / 3,6 GHz).

Erste Messungen

Benchmarks mit dem Asus GL553VD, ein 15,6-Zoll-Notebook aus der Gaming-Familie RoG Strix, bestätigten die theoretischen Werte: Sein Core i7-7700HQ lieferte bei Rechenlast auf allen Kernen 740 Punkte im CineBench R15 ab. Zum Vergleich: Der Core i7-6700HQ lag bei rund 677 Punkten, der i7-6820HQ um die 700-Punkte-Grenze.

Die Vergleichswerte stammen aus ähnlichen Gaming-Geräten, was wegen der gerätespezifischen Kühlsysteme ein wichtiger Aspekt ist. In besonders flachen Notebooks fällt die Performance üblicherweise schwächer aus: Der i7-6820HQ im Apple MacBook Pro 15 mit Touch Bar liefert nur 651 Punkte ab, der i7-6700HQ im Dell XPS 15 keine 600 Punkte.

Apropos MacBook Pro: Dass diese Ende 2015 erschienenen Notebooks noch Skylake-Prozessoren hatten, lag daran, dass die von Apple präferierten CPU-Modelle der Kaby-Lake-Generation eben noch nicht vorgestellt waren. Dies betraf nicht nur die bis dato fehlenden Vierkerner für das MacBook Pro 15, sondern auch die Doppelkerne für das MacBook Pro 13: Erst jetzt gibt es Varianten mit der etwas leistungsstärkeren integrierten Iris-Grafikeinheit.

Die Unterscheidung in Iris und Iris Pro ist nun passé: Ab sofort gibt es nur noch Iris Plus. Alle Doppelkern-Modelle mit Iris Plus 640 (15 Watt TDP) oder Iris Plus 650 (28 Watt TDP) haben einen zusätzlichen L4-Cache (EDRAM); bis Redaktionsschluss konnte Intel uns die exakten Cache-Größen der verschiedenen Modelle allerdings nicht nennen.

Vormals erhältliche Vierkern-Modelle mit Iris-Grafik gibt es in der siebten Core-i-Generation nicht mehr. Dieser Schritt ist nur konsequent: Notebook-Hersteller wollen mit Vierkernern bestückte Geräte als spieletauglich vermarkten und statten sie sowieso mit Zusatz-Grafikchips aus.

Nvidia-GPUs

Just für diesen Einsatzzweck brachte Nvidia parallel die beiden Mittelklasse-GPUs GeForce GTX 1050 und GeForce GTX 1050 Ti auf den Markt. Wie schon die länger verfügbaren stärkeren GPUs GeForce GTX 1060, GeForce GTX 1070 und GeForce GTX 1080 nutzen sie die Pascal-Architektur. Eine Unterscheidung zwischen Mobil- und Desktop-GPUs gibt es in der gesamten GTX-10er-Serie nicht – anders als früher liefern die Chips nämlich auch dieselbe Performance ab.

Im Asus GL553VD kommen sowohl der neue Intel Core i7-7700HQ (oben links) als auch der neue Nvidia GeForce GTX 1050 (unten rechts) zum Einsatz.

Der GeForce GTX 1050 im Asus GL553VD erzielte im 3DMark FireStrike 5312 Punkte. Bisherige Einsteiger-Chips wie der GeForce 940M lagen bei rund 1800 Punkten, der ältere Mittelklasse-Chip GeForce GTX 960M schaffte um die 4000 Punkte. Damit bringt der Neuling genug 3D-Leistung, um aktuelle 3D-Spiele in der gängigen Notebook-Auflösung von 1920 × 1080 Punkten flüssig darzustellen – inklusive schicker Effekte und hübscher Details.

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Tabelle: Neue GeForce-GPUs für Notebooks

Der größere Bruder GTX 1050 Ti dürfte sich zwischen GTX 1050 und GTX 1060 einsortieren. Asus gab uns gegenüber allerdings zu Protokoll, in Deutschland vorerst keine Notebooks mit GTX 1050 Ti verkaufen zu wollen: Die OEM-Preise würden die GPU für Komplettsysteme uninteressant machen. Für den aufgerufenen Aufpreis liefere sie ein zu geringes Performance-Plus, sodass man jenseits von GTX-1050-Notebooks dann lieber gleich Ausstattungsvarianten mit GTX 1060 bringen werde. (mue@ct.de)