Außenseiter – Spitzenreiter
High-End-Prozessoren Ryzen Threadripper 1950X und 1920X
Mit den 16- und 12-Kern-CPUs der Serie Ryzen Threadripper nimmt AMD Intel die Leistungskrone bei Desktop-PC-Prozessoren ab. Zudem bindet die TR4-Plattform viele Grafikkarten und SSDs an.
Lange war es nicht mehr so spannend bei Prozessoren: AMD setzt mit Ryzen seit Anfang März Intels Core-i-Serie erheblich unter Druck. Nun legt AMD noch einen drauf: Die von den Server-Chips Epyc abgeleiteten High-End-Prozessoren Ryzen Threadripper treten mit bis zu 16 Kernen und 32 Threads, 64 PCI-Express-Lanes sowie vier DDR4-Speicherkanälen an. Damit übertrumpfen sie nicht nur bei der Performance Intels High-End-Prozessoren Core X, die derzeit mit maximal zehn Kernen lieferbar sind.
Die neuen Threadripper-Prozessoren von AMD eignen sich für anspruchsvolle Aufgaben wie Rendering von Raytracing-Szenen, für 4K-Gaming-Rechner mit mehreren High-End-Grafikkarten und als Workstation-Ersatz, um großen Datenmengen von mehreren schnellen PCI-Express-SSDs zu bearbeiten. Zum Start gibt es zwei CPUs: Der Ryzen Threadripper 1950X mit 16 Kernen kostet 1000 Euro. 200 Euro weniger muss man für den Zwölfkerner Ryzen Threadripper 1920X berappen. Ende August soll zudem der preisgünstigere TR4-Achtkerner Ryzen Threadripper 1900X für 550 Euro folgen. Weitere Varianten von Threadripper sind in Arbeit, zum Beispiel ein 1920 ohne „X“ mit niedriger Thermal Design Power.
Auf bisherigen Mainboards laufen die neuen AMD-Prozessoren nicht, vielmehr benötigt man ein Board mit der neuen CPU-Fassung TR4. Diese kosten mit 380 bis 550 Euro ungefähr das Dreifache von gut ausgestatteten AM4-Boards. Neue Kühler sind ebenfalls nötig.
Eine Nummer größer
In unserem Test müssen sich die Threadripper-Prozessoren mit Intels derzeitigem 1000-Euro-Flaggschiff Core i9-7900X (10 Kerne) messen. Zum Vergleich tritt außerdem der schnellste Octa-Core-Prozessor für die Fassung AM4 Ryzen 7 1800X an.